Manchmal ist es schwierig, ein Review zu verfassen. Aus ganz verschiedenen Gründen muss man um die richtigen Worte kämpfen, die sich hartnäckig weigern, zu fließen. So ist es auch beim 4. Album der Kanadier WOODS OF YPRES, das jetzt nach drei Veröffentlichungen auf dem Label des Masterminds David Gold bei Earache erscheint und die Band ordentlich pushen sollte. Das Duo, welches „Woods 5: Grey Skies & Electric Light“ eingespielt hatte, war aufgestockt worden, Proben standen an, dann eine Europatour.
Aber David Gold wurde am 21. Dezember 2011 als Fußgänger von einem Auto erfasst und getötet.
Der Tod eines Musikers macht seine Musik nun nicht besser oder schlechter. Die Musik David Golds zu beschreiben, ist nicht ganz einfach. Todtraurig ist sie, melodischer Doom vielleicht, fast immer langsam, eingängig und catchy. Was WOODS OF YPRES aber unverwechselbar macht, ist der Gesang. Stell dir eine Stimme zwischen Andrew Eldritch und Peter Steele vor, die mit dem Verve eines Ville Valo über Todessehnsucht und Entfremdung singt. Das Ergebnis klingt genauso düster, wie man es sich vorstellt, ist mit dem leichten Pop-Appeal der Musik in letzter Konsequenz aber auch lebensbejahend und positiv. Nein, nicht „hoffnungslos“, nicht „leidend“; „traurig“ ist sicher das beste Adjektiv, das zur Musik WOODS OF YPRES und dem Schicksal seines Kopfes passt.
FAZIT: Der poppige Doom, den David Gold hier abgeliefert hat, geht mit seiner endlosen Traurigkeit mächtig unter die Haut, aber das würde er auch tun, wenn er noch am Leben wäre.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.02.2012
Joel Violette
David Gold
Joel Violette, David Gold
David Gold
Earache Records
56:00
13.02.2012