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Reviews

:Wumpscut:: Women And Satan First

Stil: Dark Electro / Industrial

Cover: :Wumpscut:: Women And Satan First

Same procedure as every year. Auch im April 2012 beglückt Benedikts Namensvetter Rudy Ratzinger die Welt mit einem neuen :WUMPSCUT:-Album. Nach der Diskografie von Wikipedia der 14. Longplayer, im Review zum Vorgänger "Schrekk & Grauss" sprach ich von Album Nummer 18, womit wir jetzt bei Nummer 19 wären. Fraglich, ob Ratzinger selber genau sagen könnte, welche Zahl nun richtig ist. Musikalisch ist "Women And Satan First" ein typisches :WUMPSCUT:-Album mit Änderungen im Detail, doch dazu später mehr.

Zunächst ein paar Worte zum Artwork, für das der relativ bekannte Fotograf Thomas Buchta engangiert wurde. Der hat nicht nur für das Cover, sondern auch für die Bilder im großformatigen Booklet vier ungewöhnliche Models abgelichtet und die Bilder so bearbeitet, dass sie fast wie gemalt aussehen. Model Sonia SoLo ist ein gepierctes Szenegirl mit Silikonvorbau, eines der anderen beiden Models Nessie M. und Maggie K. ist dagegen eher etwas für Anhänger des Fat Admirings, die Dritte im Bunde ist eine rothaarige Frau mit dem, was man wohl "normale Figur" mit Problemzonen nennt. Die Figur das Satan wird von einem älteren Herrn mit langen Zotteln, weißem Bart, roter Schnapsnase und dickem Bauch namens MiKu dargestellt. Faszinierende Hässlichkeit in provokanter Form - ganz so, wie es Herrn Ratzinger beliebt.

Textlich geht es auf "Women And Satan First" gerade im Vergleich zum Vorgänger deutlich gemäßigter zu. Der einzige Text, der verhältnismäßig derb geworden ist, ist der von "Kill That Little Fuck". Der eher langsame, düstere Track, der ein bisschen an alte SUICIDE COMMANDO erinnert, ist aufgrund seiner Boshaftigkeit und der subtilen, aber eindringlichen Aggression auch der beste auf dem Album. Die anderen Tracks bieten gewohnte :WUMPSCUT:-Qualität, ohne aber herauszuragen. Insgesamt sind die Arrangements etwas minimalistischer gehalten, viele der zehn Songs warten mit leicht tranciger Atmosphäre auf. Das Soundbild auf "Women And Satan First" ist in sich sehr homogen, gleiches gilt in qualitativer Hinsicht. Man vermisst ein wenig die herausragenden, ungewöhnlichen Songs, selbst die auffällig betitelten Nummern wie "Grobian" (in der Tradition von "Schäbiger Lump"), "Blutsturtz, Baby" und "Cunnilingus Creutzfeuer" sind nur gut, aber keine besonderen Songs.

FAZIT: Nachdem :WUMPSCUT: einige Zeit lang auf recht hohem Niveau stagnierten, ist inzwischen eine leichte Abwärtstendenz zu beobachten. Dank des einzigartigen und unverkennbaren Stils ist "Women And Satan First" immer noch ein ganz ordentliches Album, mehr aber auch nicht. Die Optik ist jedenfalls auffälliger als die Musik.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.04.2012

Tracklist

  1. Hallelujah
  2. Women And Satan First
  3. Death Panacea
  4. Kill That Little Fuck
  5. Burial On Demand
  6. Grobian
  7. L'Enfer Noir
  8. Blutsturtz, Baby
  9. Cunnilingus Creutzfeuer
  10. Kaufe deine Seele

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Betonkopf Media / Soulfood

  • Spieldauer

    50:01

  • Erscheinungsdatum

    06.04.2012

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