Liebt man die früheren THE DILLINGER ESCAPE PLAN, DIGRESSION ASSASSINS, Chaos-Grind und kann sich dazu noch doppelt schnelle MESHUGGAH, CONVERGE, ein wenig modernere CRYPTOPSY sowie eine dicke Schippe technischen Death Metals vorstellen, dann sollte das Herz sich auch für „Half The Sky“, den inklusive der EPs vierten Output der Schweizer YOG, öffnen, um ihn nach gut 28 Minuten in sein Herz zu schließen.
Die cholerischen Kräuterbonbons halten nichts von Ruhepausen oder falscher Zurückhaltung, sondern springen einem praktisch durchgehend mit dem nackten Arsch ins Gesicht, schreien einen hysterisch und psychotisch an und vermöbeln ihn höchst brutal - dies allerdings mit einer Präzision und Virtuosität, die den eingangs genannten Kapellen mehr als nur entspricht. Erfreulich bei alledem ist, dass die Produktion auf diesem neuen YOG-Werk trotz aller Professionalität und, äh, Fettheit, schön rau aus den Speakern gewittert - da muss man Producer Jerôme Pellegrini und Masteringmeister Alan Douches mal gesondertes Lob aussprechen.
FAZIT: Hört sich abgenudelt an, aber „Half The Sky“ ist Pflichtstoff. Zumindest für die Auf-die-Mütze-aber-mit-Grips-Fraktion.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.02.2012
Emmanuel Devaud
Yonni Chapatte
Marc Brusatin, Fabien Bedoy
Fabien Bedoy
Math/Grindcore
28:20
16.12.2011