Irgendwann (um das zweite EMPEROR-Album herum?) freundete sich Black Metal mit Romantik an. Mit der Erkenntnnis, dass auch moderne Fantasy-Welten ähnlich dunkle Abgründe zu bieten haben wie alte Höllensagen, hielt bitter-süße Melodik ungestraft Einzug. Hier klinken sich ABDUNOR mit ihrem ersten Album nach 16-jähriger Existenz ein.
Die Schweden huldigen mittelalten DIMMU BORGIR, und geben sich mit ihren vielen zweistimmigen Gitarrenparts und rhythmischem Riffing wie in „Coronation Ablaze“ oder „Self Immolated Darkness“ oft auch als schmarzmetallische Version der großartigen GATES OF ISHTAR. Die Refrains können gar nicht melodiös genug sein, passen damit aber gut ins Bild, die Anmutung bleibt dennoch im Black Metal verhaftet. Mit „Enchanted Warfare Betrayed“ haben ABDUNOR gar einen kleinen Hit auf Lager. Auch sonst wird „Apocryphal“ nicht langweilig, was einerseits an der vielseitigen Umsetzung (ein Extralob geht dabei an die starke Leistung von Drummer Horror), andererseits an der kurzen Spielzeit liegt. Nach fünf Stücken plus Intro, Nach- und wenig sinnvollem Zwischenspiel steht man glatt mit Resthunger vom Plattenteller auf.
FAZIT: ABDUNOR sind klassischer Melodic Black Metal in Reinkultur. Wer sich in diesem Genre zu Hause fühlt, sollte „Apocryphal“ auf jeden Fall der Inneneinrichtung hinzufügen.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.08.2013
Horror
Inferior
Mighty Music
31:08
24.06.2013