Im produktiven Strom der Neunziger waren AETERNUS im Death/Black-Underground mit Alben wie „Beyond The Wandering Moon“ bis hin zum düsteren „A Darker Monument“ eine Institution – die es zwar nicht wirklich bis ganz nach vorn geschafft hat, aber musikalisch einiges zu bieten hatte. Das 2006er Release HeXaeon wich dann bereits stilistisch etwas vom Pfad ab und schien mangels Stimmigkeit in sich etwas in-kongruent, so dass es viele Fans verprellte.
So kommt nun nach ganzen sieben Jahren der Nachfolger „...and the Seventh His Soul Detesteth“ daher und man ist bemüht darum, den Glanz alter Tage wieder aufleuchten zu lassen. Vom ursprünglichen Line Up ist nur Mastermind Ares übriggeblieben – der Kreis schließt sich mit Phobos und Specter, die auch bei GRAVDAL aktiv sind. Musikalisch ist „...and the Seventh His Soul Detesteth“ klar im Black/Death verwurzelt und liefert von rasenden Parts bis hin zu düsteren Passagen im mittleren Tempobereich alles.
Im Gegensatz zum Vorgänger wirkt das Album um einiges klarer, auch wenn es viele stilistische Tiefschläge gibt, die den Songs ein wenig den Fluss rauben und insgesamt noch immer zu gewollt anders klingen. Bereits der Opener „There Will Be None“ verdeutlicht diese Tatsache recht gut – fällt der Mittelpart doch irgendwie ab und will auf seine konstruierte Art nicht so recht zum Rest des Tracks passen.
Dennoch, AETERNUS haben ihr Handwerk nicht verlernt und „...and the Seventh His Soul Detesteth“ hat auch seine packenden Momente – insbesondere in den etwas gediegeneren Tempogefilden entfaltet sich die Bösartigkeit der Musik besonders und der Hörer wird genau dann berauscht, wenn AETERNUS nicht darum bemüht sind, anders zu klingen oder mehr oder minder gelungen unerwartete Parts in ihre Musik hineinzupressen. Genau dieser Aspekt nimmt vielen der Songs ihren Fluss und man scheint bei aller spieltechnischen Finesse den roten Faden etwas aus dem Auge zu verlieren.
FAZIT: Auch wenn „...and the Seventh His Soul Detesteth“ nicht an alte Glanztaten anschließen kann, ist die Platte trotz dessen gelungen und gewinnt nach einer gewissen Einhörzeit mehr an Reiz. Der Fakt, dass die Band sehr gewollt verschiedene stilistische Parts aneinanderreiht, ohne dabei wirklich auf den Fluss des Songs zu achten, lässt mehr als einmal ein Fragezeichen offen und man wünscht sich als Hörer doch einfacher gestrickte, besser arrangierte Songs, die nicht mittendrin stocken. Nach all den Jahren aber dennoch ein willkommenes Lebenszeichen.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.06.2013
Ares
Ares
Ares, Specter
Phobos
Karisma Records
52:20
18.03.2013