Auf ihrer Reise durch den Dämmerwald nehmen AETHERNAEUM den Hörer mit in die Welt der Bäume, der Sträucher und der Zwerge. Der atmosphärische Streifzug durch die Heimatwälder der Band ist stimmungsvoll und bietet eine gefällige Keyboard-schwangere Variante von Pagan Black Metal gepaart mit pathetischem, kitschigem Textgut, das zu deuten Naturpoeten wie Eichendorff und Co. sicher zu Tränen gerührt hätte.
Auch wenn das etwas plumpe Textgewand von „Wanderungen durch den Dämmerwald“ etwas negativ auffällt, ist die Musik der Band in sich doch stimmig und könnte gut als Soundtrack für die Streifzüge von Trollen, Waldschraten und bereits genannten Zwergen herhalten. Das spieltechnische Werkzeug ist dienlich, besticht allerdings auch niemals mit überraschendem Riffing oder Übersongs. Vielmehr lebt die Musik von ihrer Atmosphäre und vom charismatischen Gesang, der eine gute Mischung aus harschen Screams, Sprechgesang und angenehmen Chören bietet. Dass hier Realität und Wirklichkeit verschmelzen, scheint indes auch genau die musikalische Kernaussage von AETHERNAEUM zu bekräftigen.
FAZIT: „Wanderungen durch den Dämmerwald“ ist der perfekte Soundtrack für jede Wanderung durch den Wald. Mit ein paar Pilzen intus lassen sich vielleicht sogar ein paar Zwerge oder Elfen aufspüren, mit denen man dann durch traumhafte Täler wandern kann. Für den verträumten Black Metal-Hörer mit Hang zum Märchenhaften sicher die Neuentdeckung des Jahres 2013 – für den Rest der Menschheit eher musikalisch im Mittelfeld angesiedelt. Insgesamt etwas zwiespältig und teilweise sogar ungewollt komisch.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.07.2013
Alexander Paul Blake
Alexander Paul Blake
Alexander Paul Blake, Motte, Marco Eckstein
Alexander Paul Blake
Hendrik Wodynski
Markus Freitag - Cello
Einheit Produktionen
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19.04.2013