Zurück

Reviews

Árstídir: Svefns Og Vöku Skil

Stil: Isländischer Songwriter-Pop und Folk aus einer anderen Dimension

Cover: Árstídir: Svefns Og Vöku Skil

ÁRSTÍDIR sind wieder zurück – und bringen all die musikalische Melancholie und Traurigkeit ihres Debüt-Albums, deren Faszination man sich unmöglich entziehen konnte, erneut mit. Und wenn auch meine letzte Kritik zum Vorgänger-Album eine regelrechte Liebeserklärung an diese isländische Band in Verbindung mit einer schamanischen Frau war, dann wird diese Kritik wie eine Fortsetzung klingen.

Auf „Svefns Og Vöku Skil“ prangt ein Aufkleber, vorausgesetzt natürlich, man besorgt sich dieses wundervolle Album im Original bei <a href=" http://www.besteunterhaltung.biz/booking-arstidir.html " rel="nofollow">BESTE! UNTERHALTUNG</a>, der im Grunde das FAZIT dieser Besprechung vorweg nimmt: „Traumhaft wie die sprudelnden isländischen Geysire, die Gletscher-Spalten und die brodelnden heißen Quellen.“

Ja, es träumt sich wundervoll mit dieser Musik, die aus himmlischen Satzgesängen, klassischen Gitarren und Bässen, Piano, Cello und Violine besteht. Aber neuerdings brodelt es auch in dieser Musik, die anfangs sehr getragen und (fast etwas übertrieben) Melancholie-triefend daher kommt, um plötzlich wie ein Vulkan auf „Shades“ auszubrechen!

Doch bevor wir zu diesem Ausbruch kommen, der auch ein wundervolles, regelrecht beängstigendes Video zur Folge hatte, wollen wir unsere Aufmerksamkeit den wenigen Unterschieden zum Vorgänger-Album widmen, welches bei mir den höchsten Punktwert, den es zu vergeben gab, einfuhr. In der Kommentarzeile zum Debüt-Album dieser isländischen Band, schrieb ein ebenso wie ich begeisterter Anhänger dieser Musik: „Definitiv eins der schönsten Alben, die ich je hörte. Wenn nicht das schönste. Aber eins steht fest: Wer beim ersten Lied bereits Widerwillen verspürt (oder gar einschläft), der kann wohl aufhören.“

Fast scheint es so, als hätten ÁRSTÍDIR ähnlich gedacht und haben auf „Svefns Og Vöku Skil“ den Wunsch verspürt, alle, die tatsächlich bei diesen wundervoll getragenen Klängen einschlafen sollten, mit einem Paukenschlag zum Ende der CD hin wieder aufzuwecken. Wer bis zum zehnten Titel der wie gewohnt isländisch und englisch gesungenen Songs dieser CD durchgehalten hat und etwas schläfrig wurde, den bläst „Shades“ plötzlich wie ein Wirbelwind um. Wilde Streicherattacken eröffnen das Szenario, abgelöst von kurzen, prägnanten Trommelschlägen, die in zerbrechlich wirkenden Gesang übergehen, um dann wie in einem dramatischen Werk zum beängstigenden Höhepunkt getrieben zu werden. Dieses Feuer gleicht im Gegensatz zu den sprudelnden Geysiren oder brodelnden Quellen einem reinen Vulkanausbruch, dessen Lavamassen alles mitreißt. Das diesbezügliche Sahnehäubchen aber wird „Shades“ durch die <a href=" http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=1sN01xvvfsg "rel="nofollow">visuelle Umsetzung dieses Songs</a> verliehen. Wer nicht der Musik von ÁRSTÍDIR verfällt, der wird es garantiert bei diesem Video tun. Doch Vorsicht, die vertonte Geschichte ist garantiert nichts für zarte Gemüter oder Schlafmützen.

De facto bleibt am Ende wieder nur die Erkenntnis, dass die Isländer auch mit ihrem zweiten Album ein Meisterwerk vorlegen, das eigentlich in keinem CD-Regal fehlen dürfte, von dem sein Besitzer behauptet, dass sich darin Musik befindet, die man in seinem Leben unbedingt mindestens einmal gehört haben muss!

FAZIT: Wenn man diesem Album etwas vorwerfen kann, dann ist es die zu kurze Laufzeit, die einfach im CD-Zeitalter unangemessen ist. Darum bin ich so frech und ziehe hier diesmal einen Punkt ab. Musikalisch ist aber auch „Svefns Og Vöku Skil“ nach wie vor die absolute Götterdämmerung. Eine isländische Band, die der ganzen Welt vormacht, wie Musik klingen kann, die wahrhaft zu Herzen geht! Vergesst alles, was ihr bisher gehört habt – hier kommt genau die Musik, die sich jeder Verliebte, egal, ob er seine Liebe bewundernd anschaut oder sich gerade in ihr verwirklicht, ersehnt. Diese Sehnsucht wird von ÁRSTÍDIR in unvergessliche Klänge gekleidet!

Punkte: 14/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.01.2013

Tracklist

  1. I Ljod I Sand
  2. Brestir
  3. Lost In You
  4. Days & Nights
  5. Ord Ad Eigin Vali
  6. Á Medan Jördin Sefur
  7. Vid Dagsins Hnig
  8. Hvar
  9. Nú Gleymist Ég
  10. Til Hennar
  11. Shades
  12. Tárin

Besetzung

  • Bass

    Ragnar Ólafssong

  • Gesang

    Daníel Auðunsson, Gunnar Már Jakobsson, Ragnar Ólafsson, Hallgrímur Jónas Jensson, Jón Elisson, Karl Aldinsteinn Pestka

  • Gitarre

    Daníel Auðunsson, Gunnar Már Jakobsson

  • Keys

    Jón Elisson

  • Sonstiges

    Hallgrímur Jónas Jensson (Cello), Karl Aldinsteinn Pestka (Violine)

Sonstiges

  • Label

    Beste! Unterhaltung

  • Spieldauer

    39:37

  • Erscheinungsdatum

    25.05.2012

© Musikreviews.de