Dass der Schreibsklave, welcher Euch gerade diese Buchstaben ins digitale Eingabegerät hackt, ein Freund der experimentellen und andersartigen Sounds ist, ja generell ein sehr xenophiler Musikgenießer ist, sollte gerade dem aufmerksamen Leser dieses Magazins nicht fremd sein.
Beste Voraussetzungen eigentlich für die italienischen Avantgardisten ASOFY, bestehend aus Multiinstrumentalist Tryfar und dem in Muttersprache textenden und singenden Empio. Doch mal ehrlich: Nicht alles, was anders ist, ist automatisch auch die Offenbarung der Progressivität und musikalischer Eloquenz. Das nach planloser Jamsession der Marke „Och joh, lass mal die Aufnahme laufen...“ tönende, aus vier Mammutsongs bestehende Werk macht nämlich an allen Ecken und Enden den Eindruck, als habe man schlichtweg in benebeltem Zustand entschieden, den Quatsch doch einfach zu veröffentlichen.
Manchmal offenbart sich durchaus ein kleiner origineller Lichtblick oder ein interessanter Part, doch die durchschnittlich zwölfminütigen Nummern wirken überwiegend wie krampfhaft zusammengeschustert, ganz nach der Devise: „Okay, das kann jetzt als epischer Song durchgehen...“ - erschwerend kommt hinzu, dass der "Sänger" dieses Projekts sich über weite Strecken anhört, als würde er gleichzeitig orgasmieren, vomieren und schmerzhaften Stuhl haben, und das mit mindestens eineinhalb Promille im Blut.
FAZIT: Nein, Avantgardismus ist nicht stilisierter musikalischer Irrgartengang.
Punkte: 2/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.05.2013
Tryfar
Empio
Tryfar
Tryfar
Tryfar
Avantgarde Music
48:00
30.04.2013