Stockholm, Debütalbum, Rock ... noch Fragen? Diese Schweden haben nicht nur einen dieser dämlich genialen Namen gefunden, die scheinbar noch niemand zu nutzen wagte, sondern auch eine eigene Nische im gegenwärtigen Retro-Geschehen.
BEAST spielen ruppigen Garagen-Sound mit wütender Punk-Note, den eine ausdrucksstarke Sängerin wahrlich veredelt, falls es die hohe Spielkultur der Gitarristen nicht für die anvisierte Klientel richtet. Maria brüllt und croont sich um Kopf und Kragen, während die beiden Klampfer ein Feuerwerk nach dem anderen abbrennen. Dabei gehen sie stets von einem krass griffigen, angezerrten Hauptriff ab und lassen die Hooks ungehemmt von der Kette, wozu sie selten über drei Minuten ("Cold Breeze", "Out Of Reach", "Across The Ocean") brauchen.
Dass sich Hakim Krim von DEAD LORD im rasenden "Outracin' Hell" ein Stelldichein gibt, stellt die Gesinnung von BEAST noch einmal klar: Classic Rock ist ihr Metier, allerdings überführt ins Highspeed-Zeitalter bei gleichzeitiger Wahrung der hehren Werte des treffsicheren Songwritings, wozu auch verhaltene Blues-Bezüge ("Night Lust") sowie etwas Melancholie gehören wie während "Bad Habits" ... allerdings mit promptem Kinnhaken.
Das Ganze hat dann etwas von alten Helden im Eigenen Land (frühe GLUECIFER und HELLACOPTERS) der Kult-Truppe ZEKE, die allerdings weniger filigran aufspielte, zumal BEAST auch immer einen Moment der verhältnismäßigen Ruhe finden ("Dead Or Alive", Über-Song der Scheibe), was die Ausbrüche noch vehementer erscheinen lässt und für Dynamik innerhalb einer knappen halben Stunde sorgt, die keine Wünsche offenlässt.
FAZIT: BEASTs "Dead Or Alive" ist ein herausragender Einstand und gehört allen Freunden von "Riding The Tiger", "Total 13" sowie "Payin' The Dues" dringend ans Herz gelegt.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.10.2013
Kalle
Maria
Fredrik, Elias
Mattias
Gaphals / Cargo
26:54
21.10.2013