Huch, diese EP der süddeutschen Formation BENDER wirkt für eine Eigenproduktion erstaunlich professionell. Das fängt beim wirklich tollen, druckvollen Sound an, geht weiter mit den beeindruckenden technischen und musikalischen Fähigkeiten der beteiligten Musiker – insbesondere der Gitarrenfraktion - und endet bei der ebenfalls Erstliga-würdigen Gestaltung der Verpackung.
Auch bei der Beschreibung der eigenen musikalischen Ausrichtung trifft das beiliegende Info-Material voll ins Schwarze. Einer Mischung aus „Hardrock, Grunge und Blues“ hat man sich verschrieben, heißt es da. Wenn mit „Grunge“ die häufiger anzutreffenden, wuchtigen Riffs im SOUNDGARDEN-Stil gemeint sind, kann man das so stehen lassen. Auch vereinzelte Blues-Elemente lassen sich ausmachen („Crucified“), aber kerniger Hardrock grob im Stil meiner Lieblinge von D-A-D bildet die Basis des Ganzen, allerdings ohne deren charakteristisches Augenzwinkern.
Die herausragendsten Songs sind das mächtige „My Ghost“ und das mit einem sehr ohrwurmigen Refrain punktende „Prison“. Was die Jungs jedoch noch nicht ganz so überzeugend umsetzen, sind die leiseren, balladesken Töne. Bei „Easy Riding“ oder „Lonely Road“ klingt vor allem der Gesang etwas wackelig und unsicher. In diesem Bereich besteht also noch Verbesserungspotential.
FAZIT: „Of Ghosts And Travelers” legt bereits ein beachtliches Niveau an den Tag und kann sich durchaus mit den Genre-Größen messen. Von dieser Nachwuchs-Truppe ist sicher noch einiges zu erwarten.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.02.2013
Enrico
Marius
Bene, Marius
Freddai
Eigenproduktion
28:47
01.12.2011