BETZEFER haben sich dem Groove verschrieben. Was die vielleicht größte israelische Metal-Band auf ihrem dritten Longplayer abliefert, wird breitbeinig vorgetragen, mit Eiern, so groß wie Sitzbälle. Die drei ersten Songs – "The Devil Went Down to the Holy Land", "Killing the Fuss" und "Cash" – sind tonnenschwere Nackenmassagen in bester PANTERA-Manier. Danach verliert die Abrissbirne aus dem Nahen Osten leider an Durchschlagskraft.
Womöglich liegt das daran, dass es auf "The Devil Went Down to the Holy Land" einfach durchgehend grooven muss, was die musikalische Bandbreite stark einschränkt. Höchstens erlaubt man sich hier und da kurze Industrial- und Death Metal-Ausflüge. "Cannibal" ist so ein simpel instrumentierter, aber deswegen nicht weniger wirksamer, halber Death Metal-Song und eines der Highlights des Albums. Ansonsten gibt es aber die immer gleichen Kreissägen-Riffs.
Im Übrigen sind BETZEFER nicht gerade Meister des Ohrwurms. Die 45 Minuten des Albums sind trotz einiger starker Songs erstaunlich arm an wirklich einprägsamen Momenten. Höchstens der Refrain des Titeltracks bleibt etwas länger hängen. Auch nach mehrmaligem Hören ist es schwierig, die Songs auseinanderzuhalten, weil die besonderen Momente fast völlig fehlen.
FAZIT: Israelis, die wie Amis klingen und wie Sau grooven, in Punkto Songwriting allerdings weit hinter ihren Vorbildern (SEPULTURA, PANTERA) zurückbleiben.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.12.2013
Rotem Inbar
Avital Tamir
Matan Cohen
Roey Berman
SPV
46:00
22.11.2013