Auf ihrem weiterhin aktuellen zweiten Album erweitern BIRTH OF JOY ihr Spektrum, was sich in teils längeren Stücken äußert, doch ihren Schmiss verlieren die über allen Wolken fliegenden Holländer zu keinem Augenblick.
Als Musiker sind die drei gereift, so stereotyp sich diese Einschätzung anhört: Drummer Bob stolpert während des eröffnenden Doppelschlags wie Bonzo Bonham zu seinen besten Zeiten über die Kessel, und Frontmann Kevin umgibt sich mit dem mystischen Nimbus von Jim Morrison, gleichzeitig da er sengende Licks zum Besten gibt, die ein Leben nach dem Geschrammel von britischen "The"-Bands in Aussicht stellt.
Die individuelle Note wird also forciert, während auch textlich von einem Tiefengewinn gesprochen werden muss. Man darf also gespannt sein, wie sich die Band weiterentwickeln wird; hier geht über bloßes Wiederkäuen der Sechziger und Siebziger noch einiges!
FAZIT: Rockpalast-Gig hin oder her, BIRTH OF JOY gelten immer noch als Geheimtipp, sollten sich aber im Fahrwasser anderer niederländischer Echtrocker, die es wohlweislich oft härter angehen lassen, umso besser behaupten können, da man ihren Stil sofort heraushört ... und das ist heutzutage gerade bei mit alten Mitteln gespielter Musik eine wirkliche Seltenheit.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.06.2013
Gertjan Gutman
Kevin Stunnenberg
Kevin Stunnenberg
Gertjan Gutman
Bob Hogenelst
Suburban
33:42
02.03.2012