Nach COCKS ARQUETTE liegt uns ein weiteres Album Australischer Krachschläger vor, doch diese Combo aus Melbourne geht ihren Noise weit verträglicher an als ihre Nachbarn. BLACKLEVEL EMBASSY verstehen sich auf die Tugenden der Bands, die diesen immer noch ein Schattendasein fristenden Stil etabliert haben.
Knorriger Bass, minimalistischer Trio-Sound und Halbgesang zum Vortrag befremdlicher, zumeist introspektiver Texte, das ganze mit einem unweigerlichen Bezug zu spannungsgeladenem Hardcore - Gruppen mit diesen Merkmalen haben Labels wie Amphetamine Reptile bekannt gemacht, und BLACKLEVEL EMBASSY reichen in diesem Zusammenhang gleich mehrere sofort erkennbare Visitenkarten ab, seien es das mit HELMET-Groove ausgestattete "Old Revolt" (ist auch ähnlich hittig) oder das repetitiv eindringliche Titelstück, der wütend zerfahrene Krach "You Should Build Yourself A Deck" (MELVINS machen mit solchem Schrott mehr Geld) oder "Midnight Siblings", ein manisches Glanzlicht unter zehn Songs, die trotz ihrer Kürze nicht immer auf den Punkt kommen.
Am stärksten sind neben den genannten das torkelnde "Gary" und der knappe, bleischwere Wutausbruch "Neighbour Ray". Ansonsten mögen BLACKLEVEL EMBASSY Achtziger-C-Movies ("Weng Weng Is A Secret Agent") und hübsche Dissonanzen wie in "Viking Tattoo". Lärm kann wirklich schön sein, wie hier in Ansätzen bewiesen wird.
FAZIT: "New Veteran" ist tatsächlich ein solcher: BLACKLEVEL EMBASSY sind die abgeklärte Jugend, hässliche Entlein mit noch fieseren Vätern, die auf Namen wie BIG BLACK oder BUTTHOLE SURFERS hören, dabei aber zumindest phasenweise erstaunlich eingängig. Muss man nicht nur als Rarität haben, wenn man auf diesen Stoff steht.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.03.2013
Adam Cooper, Joel Ellis, Brett O'Riley
OSCL / Battle
33:53
05.03.2013