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Chimaira: Crown Of Phantoms

Stil: Groove Metal

Cover: Chimaira: Crown Of Phantoms

Stumpf ist Trumpf: Manchmal fragt man sich beim Hören des neuen CHIMAIRA-Albums, weshalb die Band zwei Gitarristen und einen Keyboard zu ihren Reihen zählt. Vielleicht ist der von Besetzungswechseln gebeutelten Truppe einfach nur das Ziel im Visier abhanden gekommen, denn falls die Band nicht auf dem absteigenden Ast sitzt, so stagniert sie auf jeden Fall infolge von Ideenmangel oder der Unfähigkeit, ihre Einfälle zu kanalisieren.

Versteifen sich Szlachta und Werstler nicht auf Stakkato-Riffs, dudeln sie gewollt wirre Tonfolgen (Titelstück), die zum Gebrüll von Wadenbeißer Hunter passen wie die berühmte Faust aufs Auge. Mit Metalcore, dem man die Gruppe mitunter zurechnen wollte, hat dies weniger gemein als mit durchschnittlichem New Metal, dem das Unberechenbare von SLIPKNOT abgeht ("Spineless" wäre so gerne beim Maskenball eingeladen), dafür aber wenigstens vereinzelt die tatsächlich vorhandene Virtuosität der Macher zugute kommt ... oder ist es Understatement, dass man den Solo-Hund so selten von der Kette lässt. "All That's Left Is Blood" ist in dieser Hinsicht ebenso ein Glanzlicht wie das geradezu luftige "Plastic Wonderland", auch weil der Refrain jeweils im Gedächtnis bleibt.

Ansonsten aber? Ob mit dem wie eine Stahltür ins Haus fallenden Opener "The Machine" oder dem zähen Doppel aus "I Despise" und "The Transmigration", mit dem ideenlosen "Wrapped On Violence" oder dem bemüht atmosphärischen "Love Soaked Death": aufgesetzt wütendes Einerlei zum gleich wieder Vergessen. Okay gehen noch das "Far Beyond Driven"-Abziehbild "The Transmigration" und ironischerweise der Bonustrack zum Schluss.

FAZIT: Auch zum Aggressionsabbau taugt "Crown Of Phantoms" nur beschränkt, da selbst unverbesserliche Wüteriche irgendwann die Schnauze voll davon haben, ihren Schädel immer wieder an der gleichen Stelle gegen die Wand zu schmettern. Nicht vorhandene Songwriting-Intelligenz schmerzt im Falle von CHIMAIRA sowohl körperlich als auch in der Seele. Eine Dreiviertelstunde verschenktes Potenzial ist das ...

Punkte: 5/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.08.2013

Tracklist

  1. The Machine
  2. No Mercy
  3. All That's Left Is Blood
  4. I Despise
  5. Plastic Wonderland
  6. The Transmigration
  7. Crown Of Phantoms
  8. Spineless
  9. Kings Of The Shadow World
  10. Wrapped On Violence
  11. Love Soaked Death
  12. New Apocalypse (Bonus)

Besetzung

  • Bass

    Jeremy Creamer

  • Gesang

    Mark Hunter

  • Gitarre

    Emil Werstler, Matt Szlachta

  • Keys

    Sean Zatorsky

  • Schlagzeug

    Austin D'Amond

Sonstiges

  • Label

    Long Branch / SPV

  • Spieldauer

    48:01

  • Erscheinungsdatum

    09.08.2013

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