Beeindruckend und fesselnd ist dieses Debütalbum der österreichischen Projekt-Band CIRCLE OF ILLUSION. Ein Konzeptalbum als Progressive – Rockoper zu realisieren, erfordert Zeit, Arbeit und Leidenschaft. Alle drei Zutaten sind auf dem Debüt "Jeremias – Foreshadow of Forgotten Realms" reichlich vertreten. Seit 2005 arbeitet der Kopf des Projekts Gerald Peter an diesem ambitionierten Werk.
Jeremias – Foreshadow of Forgotten Realms ist nichts Neues, wenn man mal die allgemeinen Parameter betrachtet: Ein Progressive-Konzeptalbum, das eine Story mit Hilfe musikalischer Ausdrucksformen erzählt. Klingt ein wenig nach DREAM THEATER (Metropolis Pt. 2: Scenes from a Memory), AYREON (The Human Equation). Und dennoch, trotz der möglicherweise nicht gerade originellen Idee ist diese Aufzählung aber doch geeignet, den Rezipienten zu einem anerkennenden Hochziehen der Brauen zu animieren.
Das Projekt begann bereits 2005 mit einer Demo zum Song "Closing Doors" - es war ein erster Versuch von Gerald Peter (Keyboarder und Komponist der Band), Progressive Rock mit Elementen der Filmmusik zu kombinieren. Der ideale Partner fand sich in Sänger und Texter Taris Brown, der die in einer surrealen Fantasiewelt spielende Geschichte und ihre Figuren detailliert ausarbeitete. Die Geschichte um Verlust, Liebe und Zerrissenheit ist tiefsinnig und interessant. Genauso wie man es erwartet, variieren die Songs stark, um den Wendungen zu entsprechen. Wie bei solchen Konzeptalben üblich, ist es kaum möglich, einen Song herauszunehmen, da sich "Jeremias – Foreshadow of Forgotten Realms" vor allem als Gesamtwerk erschließt, aber was es gibt ist ein wundervolles, episches Abschlussstück "Nightmare". Und wen das Album bis dahin noch nicht überzeugt hat, der wird es spätestens hier sein. Die 10 einzelnen Kompositionen fügen sich hervorragend zusammen bis zu diesem furiosen Finale.
FAZIT: CIRCLE OF ILLUSION sind auf jeden Fall ein heller, neuer Stern am Proghimmel, und "Jeremias – Foreshadow of Forgotten Realms" erzeugt den Eindruck eines DREAM THEATER – Albums (in diesem Zusammenhang denke ich an Metropolis Pt. 2: Scenes from a Memory, Six Degrees of Inner Turbulence). Die Geschichte ist verpackt in wundervolle Melodien, großartige Progressive Riffs und anspruchsvolle Arrangements. Jedes einzelne Stück ist gut durchdacht, eingängig und erstklassig produziert.
<span style="font-style: italic;">Diana Stol</span>
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.10.2013
Stephan Först
Taris Brown, Elga Skerzo Shafran, Cara Cole
Rupert Träxler
Gerald Peter
Aaron Thier
Ulli Müllner (Violine) Gerald Peter (Arrangements, Composition)
Generation Prog Records
79:59
09.09.2013