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Corners Of Sanctuary: Harlequin

Stil: Melodischer US-Metal

Cover: Corners Of Sanctuary: Harlequin

Was ist eigentlich für den Hörer ärgerlicher – eine Band, die eine astreine Produktion zustande bekommt, spielerisch aber nichts auf die Reihe bekommt, oder eine Combo, die zwar erstklassige Songs schreibt, aber produktionstechnisch klingt wie von draußen durch ein Kellerfenster aufgenommen?

Ärgerlich ist beides, aber ich glaube, unterm Strich ist es noch schlimmer, wenn das Album einer tollen Band durch eine miese Produktion nahezu unhörbar gemacht wird. Womit wir beim Thema CORNERS OF SANCTUARY sind. Deren zweites Full-Length-Album „Harlequin“ ist ein kleines Juwel des melodischen US-Metals, irgendwo zwischen frühen QUEENSRYCHE und VICIOUS RUMORS angesiedelt. Beziehungsweise, es wäre ein ebensolches Juwel, wenn denn die Produktion nicht jeden Hörgenuss im Keime ersticken würde. Verwaschen, dumpf, drucklos, was bei den ordentlichen Vocals von Sänger Sean Nelligan schon ärgerlich ist, bei den vielen liebevoll arrangierten, mehrstimmigen Vocallines nocht ärgerlicher wird. Die Drums scheppern und krachen, insbesondere wenn Nelligan – Drummer und Sänger in Personalunion – auf den Becken herumreitet, wird „Harlequin“ wirklich unhörbar.

FAZIT: Die CORNERS OF SANCTUARY bieten jede Menge gute Ansätze: Abwechslungsreiche Songs mit etlichen tollen Melodien und vielschichten Vocalarrangements. Allerdings ist mit einer dermaßen unausgegorenen Produktion im Jahre 2013 nun wirklich nichts mehr zu reißen – auch eine Band ohne Plattenvertrag im Rücken könnte heutzutage deutlich besser klingen. Schade.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.04.2013

Tracklist

  1. No Need for Introductions
  2. Lost in a Drea
  3. Angels Only Dare
  4. Zanni Precession
  5. Dream Seeker
  6. Crying Angel - Renee's song
  7. Show of Hands
  8. Octahedron
  9. Peanut Gallery
  10. Light in the Dark
  11. Hellequin
  12. Haunting Performance
  13. Do or Die
  14. Someone Somewhere
  15. Now We Must Live
  16. Come to a Close

Besetzung

  • Bass

    James Pera

  • Gesang

    Sean Nelligan

  • Gitarre

    Mick Michaels

  • Keys

    Mick Michaels

  • Schlagzeug

    Sean Nelligan

Sonstiges

  • Label

    Eigenvertrieb

  • Spieldauer

    47:29

  • Erscheinungsdatum

    22.01.2013

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