Seit 2005 haben CRITICAL SOLUTION nur eine EP abgeworfen, was genauso auf ein Freizeit-Unternehmen hindeutet wie der Allerwelts-Thrash der Gruppe im Allgemeinen. Die Band hat sich "Master Of Puppets" ohne juvenile Fieberhaftigkeit verschrieben, trifft keine markanten Aussagen und hat zwar die Spielweise der Vorreiter verstanden, kommt aber über eine Hommage auf deutlich niedrigerem Niveau nicht hinaus.
Zunächst einmal geht "Evil Never Dies" das verspielt proggige Moment ab, und wo zumindest in puncto Titel OVERKILL Pate standen, fehlt CRITICAL SOLUTION auch der Rotz beziehungsweise richtig rohe Gewalt. Das ballernde "Wallace Green stellt eine Ausnahme dar und ist "This Burning Hate" ähnlich, aber auch auf entsprechende Weise unangenehm einseitig. "God Of Anarchy"und "Hell's Warrior" wirken gerade wegen ihrer herkömmlichen Twin-Leads wie Ausschuss, wohingegen manch geiles Solo als "Lied im Lied" die Ohren spitzen lässt.
Zuckeln die Norweger im Midtempo einher wie während des Stakkato-Anöders "Soulmaker" und in "Sad Hill", haben sie abseits der spielerischen Groove-Langeweile zumindest kecke Hooks zu bieten und wechseln das Tempo hier oder dort. Der Hetfield-Gesang geht mit der Zeit indes gehörig auf den Sack. "Spor 3" ist genauso wie "Dead Man Walkin'" geradezu komödiantisch auf METALLICA gebürstet, wobei sich im Fall des letzteren Tracks üble Assoziationen zum allzu fröhlichen VOLBEAT-Sound ergeben, natürlich ohne Rockabilly-Note. Die drei unerheblichen Cover-Songs am Ende geben bloß Wasser auf die Mühlen derer, die zu Recht sagen: Man muss nicht alles veröffentlichen, nur weil man es kann (Produktion, Spiel - alles okay) und sich selbst als Kopie gefällt.
FAZIT: METALLICA-Thrash, wie man ihn sogar von den Originalen nicht mehr braucht. Da helfen Gastbeiträge von Whitfield Crane und Alles-Bediener Andy La Rocque auch nichts.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.10.2013
Eimund Grøsfjell
Christer Slettebø
Christer Slettebø, Tov Glesnes
Egil Mydland
Eigenvertrieb
66:33
17.05.2013