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Cult Of Erinyes: Blessed Extinction

Stil: Black Metal

Cover: Cult Of Erinyes: Blessed Extinction

„Wer sich für den BM-Underground interessiert, der ist hier an der richtigen Stelle.“, beendete Kollege Schreyer seine Rezension zur ZIFIR Split-CD mit CULT OF ERINYES. Auf dieser holzten sich die Belgier erbarmungslos durch drei Songs, ohne Pause, ohne Luft zum Atmen zu holen oder zu geben. Heftigster Stoff also, der auf dem aktuellen Werk „Blessed Extinction“ aber nur zum Teil seine Fortsetzung findet.

Denn „Blessed Extinction“ legt nicht den Schwerpunkt auf simple Brutalität Marke ENDSTILLE, sondern ist hörbar um Abwechslung bemüht. Und so ist gleich der eher verhalten beginnende Opener „From The Shattered Skies“ eine echte Überraschung, da Sänger Mastema zwar meist Gift und Galle speit, aber urplötzlich klaren Gesang einfügt. Das ist vielleicht keine neue Idee, aber zum Aufhorchen lassen gut geeignet. Erste Hürde genommen, doch die Belgier, die mit diesem Album sicher zum zweiten Exportschlager neben ENTHRONED werden könnten, legen sofort nach und präsentieren mit „Jubaku“ einen abwechslungsreichen Song, der über weite Strecken geknüppelt wird, nach drei Minuten aber innehält und in für Black Metal ungewöhnliche Gitarrenspielereien übergeht, die man eher auf einem Prog-Album mit Outerspace-Allüren erwarten würde. Und wenn es mal stumpfes Gebolze sein soll, ist man bei CULT OF ERINYES auch richtig. „Unspoiled Beauty“ überschlägt sich phasenweise beinahe im Endteil, wobei die Gitarrenwände zwar etwas stark komprimiert klingen, aber ihre Wirkung nicht verfehlen.

Diese Mischung setzt das Trio über das gesamte Album fort, macht alles in allem ein starkes Werk mit teilweise abgefahrenen Gitarren, kurzen hymnischen Phasen, aber auch stumpfem Geballer. Damit setzt man sich natürlich ein wenig zwischen die Stühle. „Das ist Kunst“, wird der eine jammern. „Warum sind die nicht immer so abgefahren?“, fragt der Gegenpart. Anyway. CULT OF ERINYES mausern sich zu einer ernst zu nehmenden Black-Metal-Band, die große Namen nicht zu scheuen braucht.

FAZIT: CULT OF ERINYES schwimmen sich mit „Blessed Extinction“ frei und legen ein abwechslungsreiches Black-Metal-Album allererster Güte vor. Den Belgiern gelingt der Spagat zwischen simpler Brutalität und exquisiter verspielter Gitarren-Arbeit, die „Blessed Extinction“ zu einem klaren Highlight machen.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.12.2013

Tracklist

  1. From The Shattered Skies
  2. Jubaku
  3. Unspoiled Beauty
  4. Bipolar
  5. Dissolve Into Stars
  6. Sunken Cities
  7. The Vlasov Notes
  8. Coda

Besetzung

  • Bass

    Corvus

  • Gesang

    Mastema

  • Gitarre

    Corvus

  • Keys

    Corvus

  • Schlagzeug

    Baal

Sonstiges

  • Label

    Code 666

  • Spieldauer

    43:53

  • Erscheinungsdatum

    22.10.2013

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