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Reviews

Dark Tranquillity: Construct

Stil: Melodic Death Metal

Cover: Dark Tranquillity: Construct

DARK TRANQUILLITY standen für mich immer für ein hohes Energielevel, Ideenreichtum, große Melodien und Refrains. Spätestens seit dem letzten Album „We Are The Void“ reichten die vielfältigen Talente der Band nicht mehr aus, um durchweg starke Songs zu schaffen. In den Interviews zum neuen Album las man, dass sich die Band seinerzeit uneins war über die künftige musikalische Ausrichtung. Diese Dinge sollen aber unterdessen geklärt worden sein. Umso gespannter war ich auf „Construct“.

Der Ersteindruck ist zunächst zwiespältig, denn vor allem die ersten vier Songs klingen von den Gesangsmelodien her alle ein wenig ähnlich und bewegen sich überwiegend im Midtempobereich. Die Grundstimmung ist düster, die ganz zwingenden Melodien finden sich noch nicht, hie und da fühlt man sich an ARCH ENEMY („The Science Of Noise“) erinnert, aber ein Fortschritt gegenüber dem Vorgänger-Album ist dennoch zu verzeichnen. Beim Refrain von „Uniformity“ kommt erstmals cleaner Gesang zum Einsatz, was im weiteren Verlauf von „Construct“ noch öfter der Fall ist, hier aber noch nicht besonders überzeugt, da die Melodie einen Tick zu seicht ausfällt.

Mit „Apathetic“ zieht das Tempo deutlich an und der Song geht mit einem schicken Refrain als erstes Highlight durch. „What Only You Know“ schlägt in die gleiche seichte Kerbe wie „Uniformity“, während dann mit „Endtime Hearts“ endlich der erste richtiger Hit am Start ist, der es auch mit den „Damage Done“- oder „Character“-Kompositionen aufnehmen kann. Bei „State Of Trust“ zündet dann auch ein Refrain mit Klargesang und mit „Weight Of The End“ wartet dann kurz vor Ende der stärkste Song des Albums. Auch hier hat der Refrain echtes Ohrwurmpotential, während das Grundriff ordentlich Druck verbreitet. Mit „Non Becoming“ klingt „Construct“ schleppend-düster aus.

FAZIT: „Construct“ beginnt qualitativ verhalten, steigert sich dann aber ab der Album-Mitte erheblich und rettet sich damit insgesamt über die Ziellinie. Der Patient ist also auf dem Weg der Besserung, die Latte der eigenen Referenzalben wird allerdings noch nicht übersprungen. Zumindest für Fans Antest-Pflicht.

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.05.2013

Tracklist

  1. For Broken Words
  2. The Science Of Noise
  3. Uniformity
  4. The Silence In Between
  5. Apathetic
  6. What Only You Know
  7. Endtime Hearts
  8. State Of Trust
  9. Weight Of The End
  10. None Becoming

Besetzung

  • Bass

  • Gesang

    Mikael Stanne

  • Gitarre

    Martin Henriksson, Niklas Sundin

  • Keys

    Martin Brändström

  • Schlagzeug

    Anders Jivarp

Sonstiges

  • Label

    Century Media Records

  • Spieldauer

    42:22

  • Erscheinungsdatum

    22.05.2013

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