Kaum eine Band hat sich unabhängiger weiterentwickelt als DARKTHRONE. Bedenkt man, dass Fenriz und Nocturno Culto als Death Metal starteten, um dann zu einem der Leitwölfe des norwegischen Black Metal zu werden, könnte man doch ein wenig verstört reagieren, wenn man hört, was die beiden dieser Tage fabrizieren.
Klar – wer Fenriz' Band of The Weeks verfolgt, dem ist sicher nicht entgangen, dass jener mit Vehemenz den Old School anbetet – in erster Linie sicher Speed – Heavy und Thrash bis hin zu Rock und Heavy Metal. „The Underground Resistance“ ist somit einmal mehr ein Schlag ins Gesicht der modernen Gesellschaft: Wer meinte, die beiden werden mit jedem Album voraussehbarer, der täuscht, denn was die beiden hier wieder zusammengeschustert haben, überrascht auf der gesamten Linie.
So suhlen sich die beiden ausgiebig in oben genanntem Terrain und liefern eine starke Scheibe ab, die von gut bis sehr gut alles bietet. Dabei entwickelt sich die Scheibe und findet ihren Höhepunkt im mehr als 16-minütigen Kultsong 'Leave No Cross Unturned' – der zu dem neuen Ausnahmesong der Truppe werden dürfte. Der Track startet mit großartigem Riff, einem fiesen Heavy-Scream von Fenriz und wandelt sein Gesicht über die Spielzeit einige Male, ohne dabei unauthentisch zu klingen. Der Track zeigt, wie stark DARKTHRONE mit den eigenen musikalischen Wurzeln verwoben sind und diese gelungen in die eigene Musik verarbeiten.
Auch wenn der Rest des Materials nicht an den letzten Song herankommt, ist „The Underground Resistance“ eine durchweg unterhaltsame Platte geworden, die trotz aller Vorhersehbarkeit abwechslungsreich und spannend gestaltet daherkommt. Insbesondere der Fakt, dass sich Culto und Fenriz die Vocals und die Songs immer im Wechsel darbieten, verleiht dem Werk eine kantige, eigene Note – denn die Darbietungen sind schon durchaus unterschiedlich.
FAZIT: DARKTHRONE sind in ihrem Element ungeschlagen und innovieren trotz klarer musikalischer Ausrichtung mit jedem Album aufs Neue. „The Underground Resistance“ ist da keine Ausnahme und zeigt der Welt, wie man mit Blick in die Vergangenheit auch heute gute Songs schreiben kann, ohne in stumpfe Selbstkopie zu verfallen. Wer der Band seit „The Cult Is Alive“ etwas abgewinnen konnte, der wird auch mit diesem Album nicht enttäuscht und kann bedenkenlos zuschlagen.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.05.2013
Nocturno Culto
Nocturno Culto; Fenriz
Nocturno Culto
Fenriz
Peaceville
41:41
25.02.2013