Das vierte Post-Reunion Werk der Todesengel braucht einige Durchläufe, bis sich die Klasse der dargebotenen Songs offenbart, doch die Mühe lohnt sich. Insgesamt führt die Band die Ausrichtung des direkten Vorgängers „Relentless Retribution“ fort, setzt aber dabei mehr auf die vor annähernd drei Dekaden selbst mit eingepflanzten Thrash-Wurzeln, als auf die zwischenzeitlich favorisierten Rock- und Punkeinflüsse. Dabei legt man sogar noch eine Schippe drauf. Manche Riffs donnern derart heftig aus den Boxen, dass man sich wohlig an das legendäre „The Ultra-Vilolence“-Debüt erinnert fühlt. Dazwischen sorgen aber auch immer wieder lässige Melodiebögen im Stil von „Frolic Through The Park“ für Abwechslung („Son Of The Morning“), während Mark Osegueda verstärkt Gefallen an den derben Schreien der Anfangstage zu finden scheint. Vor allem in der ersten Hälfte erfreut eigentlich jeder Beitrag mit brettharten Klasse-Riffs („Left For Dead“, „The Dream Calls For Blood”), lässig-schrägen Refrains („Succubus“) oder auch mal schicken Intro-Passagen auf der akustischen Gitarre („Execution - Don't Save Me“, „Territorial Instinct – Bloodlust“). Das sind dann auch die einzig ruhigen Momente, auf eine der treffsicheren Balladen hat man diesmal verzichtet. Absolutes Highlight ist im Übrigen das mit einem absoluten Ohrwurm-Chorus versehene „Fallen“. Hier mischen DEATH ANGEL gekonnt klassische mit modernen Elementen und klingen damit äußerst frisch und zeitgemäß.
Leider geht dem Album kurz nach der Hälfte der Spielzeit ein wenig die Puste aus und mit „Detonate“ findet sich fast so etwas wie ein Füller, aber gegen Ende zeigt die Formkurve wieder nach oben und die abschließenden Songs wie „Empty“ lassen den geneigten Fan gern noch mal zur Repeat-Taste greifen. Soundmäßig wurde „The Dream Calls For Blood” der Band erneut von Jason Suecof gekonnt und druckvoll auf den Leib geschneidert.
FAZIT: Wütender, konzentrierter und letztlich noch einen Tick überzeugender als auf „Relentless Retribution“ gehen DEATH ANGEL auf ihrem neuesten Album zu Werke, in der Konsequenz fahren sie auch einen Punkt mehr ein.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.10.2013
Damien Sisson
Mark Osegueda
Rob Cavestany, Ted Aguilar
Will Caroll
Nuclear Blast
46:23
15.10.2013