Besonders, speziell, ungewöhnlich, außergewöhnlich, anders. Kaum werden diese Wörter derart inflationär verwendet wie in Bandinfos. Wenn sämtliche beworbenen Interpreten tatsächlich diese Attribute erfüllen würden, wäre die Musiklandschaft wohl kaum so austauschbar wie sie es tatsächlich ist.
In den meisten Fällen macht sich dann gnadenlos Ernüchterung breit, und ansatzweise ist dies bei den Spaniern EIKOSTATE ebenfalls der Fall. Denn was hier so großkotzig als "Melodiöser Rock mit japanischen Einflüssen" präsentiert wird, ist letztendlich recht austauschbare, moderne Rockmusik mit IMAGINE DRAGONS-, EMPIRE OF THE SUN- und ONE REPUBLIC in rockiger"-Gedächtnisrefrains und ziemlich klischeehaft eingebundenen Fernost-Sounds, die eher karikierend anmuten als dass sie eine Verbeugung vor der exotischen Klangkultur darstellen.
Hinzu kommt ärgerlicherweise, dass die Kompositionen über weite Strecken uninspiriert, platt und vorhersehbar vor sich hin dümpeln und auch Sänger David mit seiner austauschbaren Stimme keine Akzente setzen kann.
FAZIT: Exotik als leuchtend rotes Etikett auf einer Mogelpackung - EIKOSTATE sind in etwa so asiatisch wie der Frischkäse, der einem als „Asia-Style“ in der Molkereiproduktabteilung angepriesen wird. Oder in etwa so scharf wie der „Hot Ketchup“ von Heinz.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.06.2013
Luis Martinez Lu-Han
David Martinez Lu-Han
Eloi Casellas
Roger S. Roca
Eloi Casellas (Shamisen, Taishogoto, Kokyu, Shakuhachi)
Sub SoundS
43:42
03.05.2013