Künstler auf der Flucht? Oder doch eher Rezensent auf der Flucht? Die ESCAPE ARTISTS aus Wien schaffen es nämlich, den Kritiker mit ihren "Tales In Tune" nachhaltig zu vergraulen. Ähnlich wie die kürzlich besprochenen FIRE IN FAIRYLAND spielt die österreichische Truppe poppigen Punkrock mit Screamo-Kante, allerdings auf deutlich schwächerem Niveau.
Zäh und dröge ist das Songmaterial auf dem Album nämlich über weite Strecken und lässt gute Hooklines oder Melodien mit hohem Wiedererkennungswert arg missen. Der Gesang von Sängerin Pia ist dabei recht weit in den Vordergrund gemischt, leider hat aber auch sie keine zwingenden Gesangslinien auf Lager, ihr bemühter Singsang ist manchmal etwas schwerfällig und nervt mitunter. Die gelegentlichen Keifbrüll-Einsätze lassen einen die Augen verdrehen und wirken völlig deplatziert und dadurch ein bisschen albern. So bleibt in den 39 Minuten Spielzeit so gut wie nichts hängen, sieht man einmal vom witzigen Jazz-Part in "Hope" ab. Auch wenn das spielerische Niveau der ESCAPE ARTISTS durchaus in Ordnung geht, ist das Songwriting in jeder Hinsicht ausbaufähig.
FAZIT: Die Weltherrschaft will man laut Faceebook-Biografie an sich reißen, dabei dürfte es beim jetzigen Stand der Dinge allerdings schon ziemlich schwierig werden, sich erst einmal nur das heimatliche Wien Untertan zu machen.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.02.2013
Mario
Pia
Moz, Glasi
Luki
Timezone
38:57
25.01.2013