Diese Band stammt aus Italien und legt mit „Divide And Rule“ ihr Debut-Album vor. Stilistisch hat man sich dem radio-kompatiblen Alternative Rock verschrieben, der sich grob an Genre-Größen wie ALTER BRIDGE und Konsorten orientiert.
Während die ersten Songs bis auf ein paar Alibi-Härtner-Riffs zwar seicht aber noch recht professionell klingen, beginnt insbesondere Fronter Manuel Gatta spätestens bei der langweiligen Ballade „Between Sounds And Noises“ zu nerven. Dabei hat er an sich gar kein wirklich schlechte Stimme und klingt bei den ruhigen Sachen ähnlich wie James La Brie, über Ecken und Kanten verfügt er aber leider nicht. Bei besagtem Song sind jedenfalls der mehrstimmige Refrain und die anschließende Steigerung leicht schief, was in der zweiten Albumhälfte noch häufiger vorkommt. Zumindest in meinen Ohren. Dazu kommt, dass die häufig wenig spannenden Songideen mit zunehmender Spieldauer immer einschläfernder wirken. Viele Riffs sind irgendwo zusammengeklaut, die balladesken Elemente plätschern meist unbeeindruckend am Hörer vorbei und die oberflächlich gesellschaftskritischen Texte wirken aufgesetzt. Ein paar gelungene Songs sind mit den etwas kernigeren „Anthill“ und „Beyond The Glass“ aber doch zu vermelden, selbst wenn auch diese Vertreter sicher nicht in die Kategorie innovativ und mitreißend fallen.
Positiv könnte man den transparenten, druckvollen Sound und die spielerischen Fertigkeiten der Herren Musiker hervorheben, aber was nutzt einem Auto ein prima Fahrwerk ohne Motor.
FAZIT: Weichgespülter Alternative-Rock sollte zumindest gute, eingängige Melodien vorweisen können. Das ist hier nicht der Fall. Braucht also eigentlich kein Mensch.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.07.2013
Francesco Cetrullo
Manuel Gatta
Gianni Vespasiani, Simone Del Libeccio
Riccardo Ruiu
Antstreet Records
43:03
28.06.2013