Bei manchen Alben fragt man sich, was einem die Künstler eigentlich mitteilen wollen.
Möchten die beteiligten Musiker zeigen, wie gut sie ihre Instrumente beherrschen? Kann man in diesem Fall bejahen.
Soll unter Beweis gestellt werden, dass sie in einem Studio ein professionell klingendes Album aufnehmen können? Auch hier kann man einen Haken machen.
In den allermeisten Fällen wird zumindest versucht, eigene musikalische Ideen zu präsentieren. Hier allerdings hapert es im Fall dieser französischen Band, denn ihre Musik klingt nicht einen Funken nach FAIR PLAN. Vielmehr haben sie sich ganz viel Mühe gegeben, bei etwa der Hälfte des Albums exakt wie ALICE IN CHAINS zu klingen und dabei die großen Vorbilder in Punkto Songaufbau, Melodieführung und Atmosphäre möglichst detailgetreu zu kopieren. Bei einigen Songs mündete das Bemühen um wenigstens ein bisschen Abwechslung in ähnlich erfolgreichen klanglichen Nachbildungen von BLACK STONE CHERRY oder NICKELBACK. Dabei hat man zu jeder Zeit das Gefühl, bereits sämtliche Riffs und Melodien andernorts schon einmal gehört zu haben. Lustigerweise ähneln sich die Gesangsmelodien auf diesem Album sogar untereinander wie ein Ei dem anderen, so z.B. im Fall von „D.H.V.“ und „Tired“. Mit zunehmender Spielzeit wandelt sich dementsprechend das anfänglich noch anerkennende Nicken in zunehmendes Desinteresse und dem Herbeisehnen des letzten Songs, der bezeichnenderweise noch eine zweite Version eines bereits vorher verwursteten Stückes ist.
FAZIT: Trotz technischen Könnens und eines professionellen Sounds, klingt „Human Forbidden“ im Endeffekt wie eine Ansammlung von Coverversionen. Tut nicht wirklich weh, braucht aber letztlich niemand.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.02.2013
Guillaume Jockey
Will Attewell
Will Attewell, Guillaume Jockey
Fred Beauvais
New Genesis Records
48:39
28.04.2011