FARRADAY haben – geplagte Rockfans, die sich mit Grausen an die gymnasiale Schulzeit zurück erinnern – nichts mit dem Faradayschen Käfig zu tun. Allenfalls könnte man meinen, dass Roy Da Vis, der Kopf hinter diesem neuen Projekt, die letzten 30 Jahre in einem solchen Käfig gesessen hat: Auf dem Debüt „Shade Of Love“ klingt jedenfalls alles, von der ersten bis zur letzten Sekunde, nach 80er-Jahre-Plüsch-Rock.
Was insbesondere an den dominanten Keyboards sowie der Säuselstimme des Griechen liegt, der neben diesen beiden Betätigungsfeldern gleich auch noch alle Gitarrenspuren und Backing Vocals beigesteuert hat. Glücklicherweise hat man bei der Produktion darauf verzichtet, allzu sehr nach 1980 zu klingen, so dass man „Shade of Love“ auch im Jahr 2013 einigermaßen problemlos hören kann. Vorausgesetzt, man steht auf komplett auf Nummer sicher komponierten Melodic Rock (in den 80ern hätte man vermutlich noch Pop Rock zu dem Sound gesagt), der auf jegliche Ecken und Kanten verzichtet, stattdessen schwülstig und ein wenig hüftsteif klingt.
Sicher, der eine oder andere kleine Hit ist Roy Da Vis gelungen; „Breakin‘ Down“ und „Can’t Wait On Love“ etwa, auch das das Album eröffnende „One Way Ticket To Hollywood“ hat seine Momente. Über die gesamte Albumdauer wirkt „Shade Of Love“ aber doch eine Spur zu kuschelig und blutarm, bewegt sich ohne jegliches Risiko auf arg festgetrampelten Wegen.
FAZIT: Wenn in den letzten zwölf Monaten nur eine Handvoll starker AOR- und Melodic-Rock-Alben veröffentlicht worden wäre, könnte man das FARRADAY-Debüt empfehlen. Angesichts der derzeitigen Veröffentlichungswut ist „Shade Of Love“ nur ein höchst durchschnittliches Album.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.07.2013
Stathis Spiliotopoulos
Roy Da Vis
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AOR Heaven
45:12
19.07.2013