Nerd zu sein ist offensichtlich die neue Coolness, und gerade durch TV-Serien wie „The Big Bang Theory“ hat sich dies noch ein ganzes Stück mehr etabliert. Und so hat es demnach auch nicht lange auf sich warten lassen, bis das Geektum auch die harten Untiefen der Musikwelt erreicht hat.
Zumindest versucht man uns das zweite Album der Briten FIGHTS AND FIRES als Hardcore mit Nerdfaktor zu verkaufen. Die vier seien nun mal Geeks und kommen auf so total crazy-verschrobene Ideen wie etwa, in den NYHC-gefärbten, leicht punkigen Hardcore mit Elementen aus klassischer Rockmusik und Prog einfließen zu lassen. Hier und da tauchen sogar vöööllig eigenartige Stoner- und BLACK SABBATH-Sprenkel hinzu, Potzblitz! Ja, wenn das nicht mal der reinste Comicladencore ist!
Aber wollen wir den Jungs nichts Böses, denn die machen ihr Ding mehr als akzeptabel, das Teil rockt mehr als so mancher skandinavische Schweinerockkeule, hat spitzere Ellbögen als die letzte SICK OF IT ALL-Langrille und ist mehr Punk als ein Großteil der letzten Releases etablierter Dreiakkordarbeiter.
FAZIT: Hier merkt man, dass eine Band aufspielt, die wilde und böse Straßenposen nicht nötig hat und statt mit aufgesetzter Wut lieber mit raubeinigem Spaß an ihre Aufgabe geht.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.03.2013
Dan Solomon
Philip Cox, Ryan Price
Ryan Price
Lee Jackson
Uncle M
29:35
22.02.2013