Acht Jahre nach "WW" kredenzen die norwegischen Black Metaller GEHENNA mit "Unravel" ihr siebtes Album. Die Experimentierphase hat die Band inzwischen weit hinter sich gelassen, den Death Metal von "Murder" wieder begraben und auch die Keyboards weitestgehend abgestellt. Auf Raserei in Höchstgeschwindigkeit hat man auch nur noch sporadisch Bock und so walzen sich viele Songs auf "Unravel" in reichlich gemächlichem Tempo aus den Boxen.
Zwar gibt es mit "Nine Circles Of Torture" einen durchgehend schnellen Song und ebenfalls zügige Parts in ein paar anderen Nummern, aber der Gesamteindruck ist der, dass "Unravel" ein für schwarzmetallische Verhältnisse ziemlich langsames Album ist - und leider auch ein reichlich lahmes. Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn man das Tempo drosselt, eine Band wie SATYRICON hat es oft genug vorgemacht. Doch wo die noch Songs mit viel Eingängigkeit komponieren, beschränken sich GEHENNA darauf, Disharmonie und Monotonie vorherrschen zu lassen. Das ergibt zwar eine ziemlich finstere und kalte Atmosphäre, langweilt aber auch über weite Strecken. Die Riffs wirken weitestgehend uninspiriert und reißen auch in den schnelleren Stücken nicht wirklich mit, der Krächzgesang hat wenig emotionalen Ausdruck. Die Songs sind in jeder Hinsicht betont simpel gehalten, lediglich in "End Ritual" gelingt es, die Chose durch den Orgeleinsatz ein bisschen aufzulockern. Mittelmäßig ist auch der Sound, passend zum Gitarrengeschrubbe recht trocken und bisweilen dumpf, die Drums dabei zu weit im Hintergrund.
FAZIT: "Unravel" zeigt eine alteingesessene Band der zweiten Black Metal-Welle reichlich orientierungslos, irgendwie gelangweilt und dadurch ebenso langweilend. Das Album vermag es zu keiner Sekunde, den Hörer mitzureißen, weder musikalisch, noch emotional.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.10.2013
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11.10.2013