Anfang 2012 als Nebenprojekt ins Leben gerufen, folgt nun knapp ein Jahr später die erste EP der Berliner GOT NUTHIN'. Die fünf Hauptstädter zelebrieren darauf in vier Stücken eine kompromisslose Mischung aus Hardcore, Punk und Metal.
Nach eigener Aussage liegen dem Sound unter anderem Bands wie BIOHAZARD, SUICIDAL TENDENCIES, MADBALL und PANTERA inspirierend zugrunde. Dies kann man so weitestgehend unterschreiben, auch wenn das Resultat dieser Einflüsse deutlich moderner ausfällt, als man vermuten könnte. Gleiches gilt für die Produktion, die die vier Tracks mit ordentlich Dampf aus den Boxen tönen lässt. Stilistische Trademarks wie Gang-Shouts und Breakdowns dürfen dabei selbstverständlich nicht fehlen, denn die Live-Tauglichkeit des Materials spielte offensichtlich beim Songwriting eine zentrale Rolle. Diese Songs sind nicht für das heimische Wohnzimmer, sondern für den engen, verschwitzen Club gemacht und entfalten daher auch erst dort ihre volle Wirkung.
Am stärksten sind die Jungs jedoch genau dann, wenn eben diese vorherrschenden, obligatorischen Hardcore-Attitüden hinter sich gelassen werden, satt groovende Pantera-Einflüsse (Got Nuthin') oder sogar eine auflockernde Lead-Gitarre (Back On The Streets) ihren Weg ins Geschehen finden und so für Abwechslung sorgen. Leider sind genau diese Momente sehr rar gesät. Das mag dem Oldscool-Anspruch geschuldet sein, lässt das Material aber auf Dauer zu eintönig erscheinen.
FAZIT: GOT NUTHIN' zeigen, dass sich in ihrem stilistischen Potpourri alle nötigen Zutaten für ein vollwertiges Debüt befinden, das Fans genannter Genres im Auge behalten sollten. Lediglich an der prozentualen Verteilung dieser besteht noch Optimierungsbedarf, um auch bei längerer Spielzeit die Spannung hochhalten zu können.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.01.2013
Muddy
Tobi
Kinski, Alex
Marcus
District 763 Records
13:56
01.02.2013