Bisher blieben der Ukraine die ganz großen Metal-Acts verwehrt, doch mit HELL:ON haben die Osteuropäer nun ein heißes Eisen im Feuer. Mit einer unverkrampften Mischung aus Thrash Metal und einem ordentlichen Schuss Todesstahl schickt das Quintett das schlicht "Hunt" betitelte Album Nummer vier auf Treibjagd.
Trotz massig Erfahrung im Gepäck, die unter anderem durch extensive Tourneen rund um die Welt hart erarbeitet wurde, klingt das neue Material keineswegs routiniert, sondern prescht beherzt nach vorne weg. Statt auf wirres Songwriting und matschigen Sound, setzt man dabei auf wohl strukturierte Arrangements und eine aufgeräumte Produktion, ohne dabei all zu modern zu klingen. Mit gerade mal einer halben Stunde Spielzeit verwundert es dabei kaum, dass auf Experimente weitestgehend verzichtet wurde. Lediglich mit diversen Gang-Shout-Momenten wird gelegentlich die durchaus vorhandene Nähe zum Hardcore illustriert.
Wie bereits auf dem 2012 erschienen Longplayer "Age Of Oblivion" konnten auch diesmal wieder renommierte Namen für Gastauftritte gewonnen werden. Hierbei handelt es sich um keine geringeren als Marek Pajak der polnischen Death-Metal-Institution VADER und Andy LaRocque von KING DIAMOND. Entsprechend gitarrenlastig fallen die daraus resultierenden Tracks "Dormition" und "Slaughter Smell" aus und bieten neben angenehm abwechslungsreichen Riffs direkt mehrere hörenswerte Duelle an den Saiteninstrumenten. Leider verzichtet man nahezu durchweg auf Verschnaufpausen und hält die Schlagzahl auf konstant hohem Niveau. Dabei gewinnt gerade der Titeltrack "The Hunt" durch seinen schleppenden Groove gen Ende enorm an Reiz und bleibt so als einer von wenigen Momente des Albums auf Anhieb im Gedächtnis.
FAZIT: "The Hunt" tut letztlich keinem Weh, dennoch sitzt man damit gewissermaßen zwischen den Stühlen: zu modern für Old-Scool-Fans, zu sehr von alten Größen wie SLAYER und TESTAMENT beeinflusst, um den Nachwuchs zu begeistern. Vielleicht ist aber auch gerade diese Mischung der Schlüssel zum Erfolg. Ein Konsens-Album für beide Welten.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.12.2013
Alexander Sitalo
Alexander Baev
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Ferrum
32:46
25.11.2013