"Rasende Blastbeats gepaart mit stampfenden Grooves erzwingen wahre Moshpit-Sperrfeuer." - Dies prophezeit der beiliegende Promo-Zettel großspurig. An mangelndem Selbstbewusstsein sollte es beim westfälischen Quintett HATE FORCE ONE also schon mal nicht scheitern. Allerdings müsste man solch großen Worten dann auch Taten folgen lassen, damit aus gesunder Überzeugung vom eigenen Material nicht ganz schnell Überheblichkeit wird.
"Wave Of Destruction" pendelt während seiner knappen halben Stunde Spielzeit gefällig zwischen Death Metal der neuen und alten Schule, zitiert gelegentlich längst abgegriffene Göteborg-Riffs und Thrash-Metal-Motive. Handwerklich ist dabei alles im grünen Bereich, Innovation oder gar Eigenständigkeit jedoch Fehlanzeige. Positiv stechen vor allem das vergleichsweise technisch ausfallende "Voices" - welches zudem als einziges Stück andeutet, dass man durchaus in der Lage ist, solistische Akzente zu setzen - sowie "The Joker" hervor. Sänger Alex reiht sich indes mit monotonen Brunftschreien in den simplen Einheitsbrei ein, ohne diesen merklich zu bereichern. Überschattet wird all dies jedoch durch einen Schlagzeug-Sound, der im direkten Vergleich so manchen Drumcomputer wie das pure Leben klingen lässt. Mechanisch, steril und letztlich völlig austauschbar. Ein Problem, dass sich bis auf besagte Ausnahmen auf das gesamte Material übertragen lässt.
FAZIT: Trotz aller Kritik ist das Debüt von HATE FORCE ONE kein Totalausfall. Doch bei der Masse an Konkurrenz bedarf es schon etwas mehr als sportlich durchgehämmertem, seelenlosen Geknüppel, um langfristig im Gedächtnis zu bleiben.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.06.2013
Oempfi
Alex
Philipp, Matthias
Manuel
Bret Hard Records / SAOL / H' Art / Zebralution
32:53
21.06.2013