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Headstones: Love + Fury

Stil: Punk/Hardrock

Cover: Headstones: Love + Fury

Elf Jahre nachdem sich die Headstones aufgelöst hatten, kam es zu einer Reunion, und im Frühjahr 2013 brachte die Truppe um Sänger und Songwriter Hugh Dillon mit „Love + Fury“ einen neuen Silberling an den Start.

Auch wenn es sich bereits um Opus Nummer 8 handelt, inklusive einer „Greatest Fits“, war mir die Gruppe bislang kein Begriff.

Vom Genre passt die Schublade „Punk-Hardrock“ nicht schlecht: Punk vorwiegend vom Gesang her, die Instrumentalfraktion sehe ich eher im Hard- und Heavybereich beheimatet.
Der Verweis auf Iggy Pop passt ganz gut, um eine Vorstellung von der Musik zu bekommen; The Alarm oder auch The Clash weisen in die gleiche Richtung.

Elf Titel sind im Angebot, allesamt kurz und knackig, d.h. die 3-Minuten-Grenze wird eben mal knapp gerissen. Jeder einzelne Song kommt sehr schnell auf den Punkt, ohne schmückendes Beiwerk.

In jedem einzelnen Song findet ein schönes Spiel mit Tempo und Rhythmus statt. Dabei tritt an keiner Stelle Langeweile auf, denn die vier Jungs sind Profis genug, um Nerv tötende Langeweile infolge unnötiger Wiederholungen zu vermeiden.

Bei „changemyways“ findet der Einstieg statt über einen sehr überzeugenden Bass; gleich danach setzt ein leicht verfremdeter Gesang ein, der hervorragend mit treibender Gitarre harmoniert, wobei der Bass sich immer mal wieder hörbar in den Vordergrund spielt. Fast schon countrymäßig geht’s danach zu in „Longwaytoneverland“; als Schmankerl versüßt das dezente Piano den Genuss; das Countrygefühl wird durch Einsatz der Mundharmonika vervollkommnet.

Flotter geht’s mit „gobacktheotherway” zur Sache, hier gibt’s Vollgas Rock ‘n Roll, ohne Wenn und Aber.

Ein Aha-Erlebnis bietet die Interpretation des ABBA-Klassikers „SOS“: der Einstieg der Rhythmusgitarre ist noch „unverfänglich“, kurz danach geht’s in die Vollen, mit Gitarre und Schlagzeug. Es darf bezweifelt werden, dass gestandene ABBA-Adepten ihre Freude an dieser Interpretation finden.

Fast in einer eigenen Liga findet „midnightofthislife“ statt: Zum Einstieg ertönt nur leises Piano, das bald schon von sehr zurückhaltendem Gitarrenspiel begleitet wird; dieser deutlich ruhigeren Gangart passt sich auch der Gesang an, so dass ein deutlich ruhigerer Gegenpol zur insgesamt forschen und treibenden Atmosphäre entsteht. Die abschließenden Akkorde gehören wieder allein dem Piano, ein exzellenter Ausklang.

FAZIT: Mit „Love + Fury“ wird weder der Punk, noch der Hardrock neu erfunden; aber die Jungs haben sämtliche Bordmittel zur Hand, um ein sehr überzeugendes Werk zu präsentieren. Da auch die Feinjustierung und das Zusammenspiel aller Komponenten hervorragend passen, gibt’s keinen Grund zum Meckern. Dominant ist kein Einzelteil; weder Gesang noch Instrumente drängen unnötig in den Vordergrund. Einzelnes Manko ist die Gesamtlaufzeit, die eher im Bereich einer EP denn einer kompletten CD liegt.

<span style="font-style:italic;">Thomas Schäfer</span>

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.09.2013

Tracklist

  1. changemyways
  2. Longwaytoneverland
  3. finalanalysis
  4. farawayfromhere
  5. dontfollowtheleader
  6. astronaught
  7. gobacktheotherway
  8. SOS
  9. binthiswayforyears
  10. outtamyleague
  11. midnightofthislife

Besetzung

  • Bass

    Tim White

  • Gesang

    Hugh Dillon

  • Gitarre

    Trent Carr

  • Schlagzeug

    Dale Harrison

  • Sonstiges

    Hugh Dillon (Mundharmonika), Steve Carr (Piano bei "longwaytoneverland" und "midnightofthislife")

Sonstiges

  • Label

    Frostbyte Media

  • Spieldauer

    33:21

  • Erscheinungsdatum

    14.05.2013

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