Dafür, dass die britischen Metalcore'ler HIGH HOPES sich erst 2012 gegründet haben, kann sich ihr Debütalbum "Self Revival" echt hören lassen. Nicht, dass die Band hier das Rad neu erfinden würde, aber die Art und Weise, wie der Fünfer seine Einflüsse aus Hardcore und Metal vermengt, macht durchaus Spaß.
Es ist gleichermaßen der Verzicht auf eine "Höher-schneller-weiter"-Attitüde, wie auch auf süssliche Pop-Anbiederungen, der "Self Revival" zu einer größtenteils gelungenen Angelegenheit macht. Gesanglich setzt man nahezu durchgehend auf kraftvolles, aber nicht stumpfes Gebrüll, die schweren Riffs funktionieren, ebenso die typischen Grooves und Breakdowns. Was besonders positiv auffällt, ist die melodische, aber unaufdringliche Leadgitarrenarbeit. Immer wieder gibt es leicht melancholische Harmonien in den Songs, die aufhorchen lassen und den Songs den letzten Schliff geben. Im Vergleich zu anderen Bands gehen HIGH HOPES diesbezüglich sogar schon fast ein bisschen schüchtern zu Werke, man hat den Eindruck, als würde die Band den Hörer ganz bewusst nicht mit Melodien zuschütten wollen.
Zwischendurch streut man mit "Echoed Steps" ein hübsches Klavierintermezzo ein, bei dem wiederum die wehmütige Melodie überzeugt. Die übrigen zehn Songs liegen in etwa auf einem Qualitätsniveau, wobei "The Balance" in der Kombination aller verwendeten Elemente am besten funktioniert. Aber schon mit dem ohne Firlefanz losbrechenden Opener "Seize The Chance" machen HIGH HOPES sofort deutlich, wie ihre Marschroute aussieht. Aufgenommen hat man "Self Revival" mit Russ Russell, der auch schon mit NAPALM DEATH und EVILE gearbeitet hat. So klingt das Album wuchtig und klar, so wie es sich für ordentlichen Metalcore gehört.
FAZIT: HIGH HOPES liefern ein gutes Debüt ab, das gerade wegen seiner latenten Unauffälligkeit überaus sympathisch herüberkommt.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.12.2013
Shaun Flanagan
Nick Brooks
Nathan Pryor, Krishan Pujara
Daryl Pryor
This Is Core
38:38
15.11.2013