Zurück

Reviews

Hypocrisy: Penetralia / Osculum Obscenum (Re-Release)

Stil: Death Metal

Cover: Hypocrisy: Penetralia / Osculum Obscenum (Re-Release)

Aller Anfang ist schwer: auch im Falle von HYPOCRISY liegen Welten zwischen dem musikalischen Beginn ihrer Karriere und der Neuzeit. Bedenkt man, dass die Band inzwischen eine sehr melodische Richtung im Death Metal eingeschlagen hat, wirken die beiden Alben „Penetralia“ und „Osculum Obscenum“ noch um einiges plumper – dafür aber unverbrauchter und voller Energie.

Musikalisch zwar klar im Death Metal angesiedelt, gab es thematisch noch klare Ausrichtung in den Black Metal-Sektor. Beide Alben haben auch heutzutage ihre Momente und so überzeugen auch heute noch Songs wie ’God Is A Lie’ oder ’Penetralia’ von gleich genannter Platte. ’Pleasure Of Molestation’ von „Osculum Obscenum“ ist einer der besten Songs, den HYPOCRISY je geschrieben haben und es verwundert kaum, dass ihn die Band auch jetzt noch in ihrer Live-Setlist hat. Auf der anderen Seite gibt es auf beiden Platten aber auch genug durchschnittliche Songs – vor allem auf „Osculum Obscenum“ findet sich recht viel Füllmaterial, das sehr gleichförmig klingt.

Das Re-Release allerdings punktet nirgends: hässliches Cover, einfallslose Pappbox, billiges Booklet, welches ohne Artworks, ohne Texte oder gar Liner Notes daherkommt. Die Fotomontagen sind an Dilettantismus kaum zu übertreffen – das Ganze gab es schon einmal als miserables Remake im Digipack. Die CDs selbst sind in Papier-Cardsleeves gestümpt – von der Aufmachung her also in jeder Hinsicht weit unter Durchschnitt.

Das Remaster selbst hinterlässt auch keinen echten Eindruck – der wuchtige Sound, der zum Teil zu bassig daherkam, klingt auch noch heute etwas zu derb und man spürt keine echte Veränderung. Die Bonustracks glänzen auch mehr mit Authentizität als mit Qualität, Gitarren hört man auf den insgesamt fünf Live-Tracks nämlich so gut wie gar nicht.

FAZIT: Die beiden ersten Alben von HYPOCRISY gehören ohne Frage in jede Death Metal-Sammlung. Der damalige Kurs der Band war um einiges rauer und brutaler als der glatte, sauber produzierte Sound der Neuzeit. Die sparsame Umsetzung des Re-Releases und auch das wenig ergiebige Bonusmaterial stellen den Sinn dieser Wiederveröffentlichung allerdings sehr deutlich in Frage.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.08.2013

Tracklist

  1. Impotent God
  2. Suffering Souls
  3. Nightmare
  4. Jesus Fall
  5. God Is A Lie
  6. Left To Rot
  7. Burn By The Cross
  8. To Escape Is To Die
  9. Take The Throne
  10. Penetralia
  11. Left To Rot (live)
  12. God Is A Lie (live)
  13. Pleasure of Molestation
  14. Exclamation of a Necrofag
  15. Osculum Obscenum
  16. Necronomicon
  17. Black Metal
  18. Inferior Devoties
  19. Infant Sacrifices
  20. Attachment to the Ancestor
  21. Althotas
  22. Pleasure Of Molestation (live)
  23. Osculum Obscenum (live)
  24. Necronomicon (live)

Besetzung

  • Bass

    Mikael Hedlund

  • Gesang

    Masse Broberg

  • Gitarre

    Peter Tägtgren

  • Keys

    Peter Tägtgren

  • Schlagzeug

    Lars Szöke

Sonstiges

  • Label

    Nuclear Blast

  • Spieldauer

    100:57

  • Erscheinungsdatum

    12.07.2013

© Musikreviews.de