Der Zusatz hinter dem Titel deutet es bereits an: Hierbei handelt es sich um die Debüt-EP der Italiener, die uns mit ihrem jüngsten Instrumental-Album verblüfft haben. Im Vergleich zum 2010 erschienenen Original kommt "Complesso K" mit neu eingespieltem Schlagzeug, einer anderen Einleitung und frischem Mix daher, nicht zu vergessen einem neuen Artwork für das neue Label von IL GIARDINO ONIRICO.
Die Band fand ihren Weg zur Originalität mit diesen vier Stücken erst noch. Nach dem schwebenden Intro gibt's nämlich nahezu handelsüblichen Progressive Metal ohne Leadstimme zu hören, wobei die Arrangements stark an die mittleren DREAM THEATER gemahnen. "Parte I" und "Parte II" ähneln sich somit sehr, beide mit prägendem Piano und dramatischem Hauptriff, was der Band zu beträchtlicher Eingängigkeit verhilft. Das Moment ist ein düsteres, zumal über je ungefähr neun Minuten ein Strudel entsteht, dem man sich nicht entziehen kann.
"Parte III", das längste Stück mit zwölf Minuten, klingt dank Synthesizer futuristisch, und der Bass nimmt eine sehr dominante Rolle an, insbesondere während der schwebenden Parts in der mittleren Sektion, sodass eingedenk des herben Endes, erneut mit Erzählstimme, ein klassischer Dreiteiler vorliegt. Der verhältnismäßig kurze letzte Track fällt mithin am melodischsten aus, und das Kernthema setzt sich unweigerlich im Ohr fest. Insgesamt reißt "Complesso K" keine experimentellen Bäume aus, funktioniert aber im Zusammenhang mit "Perigeo" wunderbar - ob davor oder danach angehört.
FAZIT: "Complesso K MMXIII" zeigt IL GIARDINO ONIRICO im Werdegang zur expressionistischen Prog-Combo, die sich allen Genres enthebt. Die vier enthaltenen Stücke plus Intro erweisen sich als stimmungsvolle Einführung ins Schaffen der Band, folgen allerdings noch durchweg traditionellen Spuren.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.09.2013
Ettore Mazzarini
Marco Marini
Stefano Avigliana
Emanuele Telli, Dario Hakim
Massimo Moscatelli
Lizard
39:16
23.08.2013