Eigentlich ist es ja beinahe schon überflüssig, etwas über den vierten Longplayer der INTRONAUTen aus Los Angeles zu schreiben, denn im Grunde knüpfen die vier mit der Scheibe direkt an den irrsinnig starken Vorgänger „Valley Of Smoke“ an.
Der besteht nach wie vor aus post-, alternative-, math-, djent-, prog- und gar jazzgefärbter Metallkraftkost, verwirrt und verwöhnt den Hörer mit verschachtelten und verqueren, verspielten und verworrenen, groovenden und pulsierenden, kaskadierenden und ineinanderfallenden, zerstörerischen und aufblühenden, wunderschönen und abgrundtief hässlichen, zart streichelnden und ins Antlitz donnernden Passagen.
Man könnte natürlich ALICE IN CHAINS, MASTODON, MESHUGGAH, TOOL und NEUROSIS als Stützpfeiler anführen, doch diese dienen weniger zur adäquaten Beschreibung des INTRONAUTschen Schaffens, sondern bestenfalls als Orientierungshilfe für den Unkundigen, der eine vage Richtungsangabe benötigt.
Auffällig ist, dass das Songwriting noch raffinierter und klüger, gleichzeitig aber noch nachvollziehbarer geworden ist, und das ist eine Entwicklung, die beinahe schon beängstigend ist. Selbst Nummern wie die überlangen „Killing Birds With Stones“ und „The Way Down“, die mit acht beziehungsweise fast neun Minuten zu Buche schlagen, sind nur vordergründig sperrig und voll beladen, denn bereits während des ersten Hördurchganges dechiffrieren sich die komplexen Strukturen, Verästelungen und Querverweise wie von selbst.
FAZIT: Krasser, fetter, geilere, genialer, heißer Scheiß. Hach, tut Unsachlichkeit manchmal gut...
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.03.2013
Joe Lester
Sacha Dunable, Dave Timnick
Dave Timnick, Sacha Dunable
Danny Walker
Century Media
57:21
15.03.2013