Fleißig sind sie, die bayrischen Rocker um Namensgeber Mathias Kellner, und entsprechend fix liegt nun nach „The Road Sessions“ einmal mehr ein neues Album auf dem Tisch.
Den musikalischen Anspruch des Vorgängers hat man beibehalten, und so bewegt man sich auf „Kinda Wild“ zwischen klassischem Rock mit viel Popflair, etwas Folk und viel Indie, wobei bei Letzterem oft BLACKMAIL- und noch eher SCUMBUCKET-Assoziationen wach werden. Das liegt einerseits an Kellners Stimme, die nicht selten an die eines Kurt Ebelhäuser erinnert.
Andererseits mag das an, äh, Kurt Ebelhäuser liegen, denn der zeichnet für die Produktion verantwortlich und hat auch instrumental und kreativ hier und dort mitgewirkt. Es ist allerdings beileibe nicht so, dass KELLNER nun zum akustischen Abziehbild der beiden Koblenzer Bands mutiert sind - dafür ist das Material viel zu eigen, ebenso ist es deutlich lockerer, luftiger und weniger melancholisch gelagert.
KELLNER haben ihre Songwriting-Stärken noch weiter ausgebaut, sind noch abwechslungsreicher geworden, vor allem ist es aber die Wärme der Songs, die äußerst vereinnahmend auf den Hörer wirkt. Und wie immer haben die vier plus ein Musiker ein irrsinnig gutes Gespür für wundervolle Melodien.
FAZIT: Die Band hält den qualitativen Standard des Vorgängers mit spielerischer Leichtigkeit und hätte damit eigentlich so langsam mal den Durchbruch in Richtung „qualitätsbewusster Mainstream“ verdient.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.04.2013
Johannes Molz
Mathias Kellner, Johannes Molz
Mathias Kellner, Johannes Molz, Florian Sprenger, Kurt Ebelhäuser
Florian Sprenger, Kurt Ebelhäuser
Andy Schechinger
Kurt Ebelhäuser, Florian Sprenger (Rhodes Piano)
südpolrecords
43:46
15.03.2013