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Larman Clamor: Alligator Heart

Stil: Swamp Blues / Americana

Cover: Larman Clamor: Alligator Heart

Der federführende Mann hinter dieser fürs Label etwas weniger gewöhnlichen Musik ist auch Illustrator für artverwandte Combos aus dem Wüste. Von Wieding selbst hat sich hingegen einem ebenfalls staubigen, aber auch sehr US-folkloristischen Stil verschrieben, der geradewegs aus den Bayous kommen könnte und mitunter nach Field Recording klingt, dabei aber trotzdem zusammenhängende Songs auf die Wagschale legt.

Den hypnotschen Charakter legt "Alligator Heart" selten ab, was sich speziell aus dem Einsatz von allerlei Percussion-Instrumenten ergibt. Der Einstieg "Banshee W'me" - das leise mit hauchenden Lautäußerungen untermalte "Alligator Heart" ist eine Art sphärisches Intro - steht ebenso stellvertretend als Beleg für diese Beobachtung wie das lakonische "Done No Good", ein Grundrauschen der Verstärker im Hintergrund gehört ebenso zu LARMAN CLAMOR wie ein erstaunlich abgeklärter Umgang mit allem Handwerkszeug, so man sich vergegenwärtigt, dass Alexander allein für alles verantwortlich zeichnet. Gerade akustisch oder nur leicht verzerrt ("Vines Of Yggdrasil", "Crow On A Wagon Wheel") spielt der Künstler seine Trümpfe aus.

Die Lockerheit der Scheibe zieht auch eine gewisse gleichförmige Anmutung nach sich, die man allerdings kaum als schlimm empfindet. Dafür spielt der Einzelkämpfer zu differenziert auf, und fast alles würde auch vorm Lagerfeuer funktionieren. Der tolle Slide-Blues "Been Cookin'", das als deutlich energetischer als der Rest herausragende "She Sent Her Hounds" sowie das an WOVEN HAND erinnernde Lamento "Scorched Earth" sollte man sich zuallererst anhören. Wird man dabei nicht Warm mit LARMAN CLAMOR, hat man nie an den sprichwörtlichen Crossroads gestanden.

FAZIT: "Alligator Heart" bedient sich der Motivik von amerikanischer Fernweh-Musik, ohne auf Klischees zu setzen. Stattdessen schlägt die Einmann-Armee LARMAN CLAMOR mit mal melancholischen, mal kämpferischen Songs und Zwischenspielen zu Buche, die sich je nach Stimmungslage des Hörers zu einem schwerlich leugbaren Sog entwickeln können. Für die staubigen Seelen unter uns, aber nicht angestaubt, das.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.09.2013

Tracklist

  1. Alligator Heart
  2. Banshee W'me
  3. Perdition At Dawn
  4. Done No Good
  5. Vines Of Yggdrasil
  6. Been Cookin'
  7. Sambucus Nigra
  8. She Sent Her Hounds
  9. I'm Buildin' Ruins
  10. Crow On A Wagon Wheel
  11. Aether Bound I - Scorched Earth
  12. Aether Bound II - Dust & Ghost

Besetzung

  • Bass

    Alexander von Wieding

  • Gesang

    Alexander von Wieding

  • Gitarre

    Alexander von Wieding

  • Schlagzeug

    Alexander von Wieding

Sonstiges

  • Label

    Smallstone / Cargo

  • Spieldauer

    38:37

  • Erscheinungsdatum

    13.09.2013

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