Das Trio LOWFIELD hat diesen Kurzspieler bereits 2012 in Eigenregie veröffentlicht und hofft nun auf Breitenwirkung dank Label. Die Band frönt einem offenen Alternative-Sound mit Indie-Spitzen (das wippende "Someday"), aber ohne vorstellbare Röhrenjeans und streng gescheitelte Unfrisuren.
Im beschlagenen, aber dennoch impulsiven Umgang mit ihren Instrumenten gereichte sie einem Umfeld zwischen SCUMBUCKET (höre das epische "Vertigo") und BLACKMAIL zur Zierde, auch wegen Uwe Heuchers unaufgeregter, aber dennoch emotional fassbarer Stimme. Mit "Sunshine" tönen LOWFIELD ein wenig nach THE CORNELLS, falls die noch jemand kennen sollte, und die luftigen Gitarrensounds haben generell etwas von R.E.M oder U2 zu Zeiten, da man sich noch nicht dafür rechtfertigen musste, Bono und Schergen zu kennen.
Zwischen diesen beiden Polen – der kantigen deutschen Schule „anderer“ Rockmusik und allen im Spreizschritt dastehenden Großbühnen-Beschallern – fühlen sich die Macher hörbar wohl, weshalb man sie der hieraus ersichtlich gewordenen Zielgruppe unter einem Vorbehalt ("Don't Leave Me Now" verärgert aufgrund seines synthetischen Loop-Unterbaus) ans Herz legen darf. Im Übrigen wirken ihre lyrischen Ergüsse nicht egal wie bei manchem Mitbewerber – ein weiterer Vorzug mit guten Aussichten auf ein durchweg bei der Stange haltendes Album.
FAZIT: Hier könnte die nächste größere Alternative-Band Deutschlands heranwachsen.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.10.2013
Tobi Wettstein
Uwe Heucher
Uwe Heucher
Daniel Burkart
Echozone
29:24
18.10.2013