MANES kehren unter dem Banner MANII zum Black Metal zurück. Bedenkt man, dass sich die Band mit „Vilosophe“ und „How The World Came To An End“ sehr weit vom Black Metal entfernt hatten und ihre stilistische Veränderung wohl am ehesten noch mit einer Band wie ULVER zu vergleichen ist, macht es durchaus Sinn, dem Kind einen neuen Namen zu geben.
„Kollaps“ schlägt sich musikalisch eher in die Vergangenheit: Kalter, Skandinavischer Black Metal der Anfangstage, der dezent an frühe Platten von BURZUM oder SHINING erinnert. Doch auch die Neuzeit ist an MANII nicht ohne Folgen vorbeigeglitten. Der Einfluss von Depressive Black Metal Bands wie zum Beispiel LIFELOVER ist allgegenwärtig spürbar und verleiht „Kollaps“ eine eigene Nuance.
Die stilistische Mischung entpuppt sich als eine großartige, zeitlose Umsetzung, welche Verzweiflung unglaublich bildhaft vertont. Das Album lebt dabei vor allem von seiner Atmosphäre. Ähnlich wie damals „Hvis Lyset Tar Oss“, lässt „Kollaps“ im Hörer zu keiner Sekunde auch nur ein Fünkchen Hoffnung aufkeimen, sondern besticht mit seiner allgegenwärtigen Schwermut. Die einzelnen Songs wirken dabei trotz ihrer Gleichförmigkeit alle irgendwie anders auf den Hörer und lassen ihn in keiner Sekunde zur Ruhe kommen. Dabei scheint allerdings 'Kaldt', der vom Sound und der Umsetzung sehr an 'Det Som En Gang Var' von „Hvis Lyset Tar Oss“ erinnert, irgendwie die Quintessenz des Albums zu sein: kalt, düster endet er, wo er begann: im blanken Nichts.
Kollaps ist ein Album zum Versinken, der Sound passt perfekt zur Musik, die Vocals wirken niederschmetternd und düster und auch vom Tempo her gibt es keine großen Veränderungen. Selbst ein Song wie 'Endelaust', der mit Doublebass garniert wurde, fällt nicht aus dem Rahmen und wirkt durch sein schwer hypnotisches Lead wie eine treibende Kraft, die nach Licht verlangt, um dann in der Dunkelheit zu versinken. Es sind die vielen kleinen, feinen Details, mit denen die Songs gespickt sind, welche den Hörer aus seiner Lethargie aufhorchen lassen.
FAZIT: „Kollaps“ ist ein gelungener Neubeginn - mit altbekannten Mitteln und gutem Gespür für runde Songs, die ohne Extravaganz zum Punkt kommen. Freunde düsterer Klänge sollten hier unbedingt ein Ohr riskieren.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.01.2013
Sargatanas
Cernunnus
Cernunnus
Avantgarde Music
39:52
09.10.2012