Ein laut eigener Beschreibung der Dahinterstehenden okkultes Kollektiv schickt sich mit seiner Einstands-EP an, für ein Ausrufezeichen innerhalb der Rock-Szene zu sorgen. So weit, so unspannend ... aber was hat die Gruppe abseits arg breit ausgewalzter Klischees zu bieten?
Dass die Musiker aus Finnland stammen, weckt auch angesichts des Organs ihrer (was sonst?) Sängerin Assoziationen zu JESS AND THE ANCIENT ONES. Der zwar nicht gerade behäbige, aber auch wenig ausschweifende, sondern eher basische Rock von MANSION stellt sich aber als ungleich weniger farbenfroh als die Musik der Psych-Helden heraus. Ihre vier bisherigen Stücke lassen aber dennoch unweigerlich Rückschlüsse auf THE DEVIL'S BLOOD (die Monotonie des Titelstücks beziehungsweise das trockene, rhythmisch glanzlose Moment der Kompositionen generell) und Artverwandtes zu. Doom findet einzig im Abschlusstrack "Slumber Sermon" statt, den man wie zu erwarten durchaus auch JEX THOTH zusprechen könnte.
Das verboten eingängige "Mother´s Burden" und das leicht swingende, mit Orgel und Twin-Leads verbrämte "Sorrowless" sind im vorgegebenen Rahmen eigentlich recht zwingende Angelegenheit, so man die Nase nicht gestrichen voll hat von derartigem Gehabe, denn zieht man den mystischen Popanz ab, bleibt "We Shall Live" ein schlichtes Quartett gefälliger Retro-Rock-Songs im Spannungsfeld der genannten Combos.
FAZIT: MANSION musizieren mit ihrem ersten Werk knapp unterhalb des Niveaus der großen Namen in der Kategorie: Frau steht Geheimlehren zugetanen Finstermännern vor und macht dabei glauben, Jinx Dawson sowie ihre beiden Mitstreiter bei COVEN seien seit jeher Inventar der Konsens-Pop-Kultur.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.05.2013
Immanuel
Alma
Jaakob, Veikko-Tapio
Alma
Mikael
Eigenvertrieb
21:59
24.05.2013