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NYMF: From The Dark

Stil: Stoner Doom

Cover: NYMF: From The Dark

Das schlicht „NYMF“ betitelte erste Album von eben NYMF war eine gelungene Mischung aus Stoner und Doom. Auf Longplayer Nummer Zwei namens „From The Dark“ setzen die fünf Schweden nach Umbesetzung der Rhythmusgruppe und mit neuem zweiten Gitarristen im Prinzip diesen Weg fort, mehr aber noch auf dem Erstling wird Sänger Niklas Sjöberg das On/Off-Kriterium für viele Hörer sein.

Wäre die Band mal nur eine Gitarre, würden alle tief in den Keller runtergestimmt spielen, nur einer nudelt pausenlos auf den Oktavtönen oder höher und ist leider auch nicht ganz bundrein. Und das ist eben Niklas Sjöberg. Seine hohe gepresste Stimme hat streckenweise Charme, ist aber im Mix extrem weit nach vorne gerückt, wodurch jede Tonunsicherheit eben auch extrem auffällt.

An Songwriting und instrumentaler Performance kann man allerdings nicht viel herummäkeln. Die grobe Mischung aus Doom und Stoner-Rock ist geblieben, die meisten Songs klingen verdammt heavy und phasenweise ein wenig bluesig. Die allmächtigen BLACK SABBATH und PENTAGRAM sind NYMF erstaunlicherweise keine Unbekannten, man höre beispielsweise „Possesed“ oder „Black Core“ mit 1A-Iommi-Akkordfolgen, aber leider ohne Griffin-Drive. NYMF sind deshalb aber keine schlechte Band und hat man sich erst einmal an den Gesang gewöhnt, macht „From The Dark“ durchaus Freude. Mit einem weniger extremen Mix hätte man es dem Hörer allerdings leichter gemacht. Wenn man trotzdem ernsthaft den Kauf erwägt, sollte man sich aber wegen des sehr gut gemachten Covers eventuell für die Vinyl-Version antscheiden.

FAZIT: Manchmal macht es sich bezahlt, Hässlichkeit ganz weit in den Vordergrund zu stellen, um Schönheit zu erreichen. Ob sich NYMF mit ihrem gewöhnungsbedürftigen Gesang damit allerdings bei allen potentiellen Hörern einen Gefallen getan haben, ist zweifelhaft. Wer aber auch mal über schiefe Töne hinweghören kann und eine gewisse Begeisterung für Stoner und Doom mitbringt, sollte NYMFs „From the Dark“ zumindest mal antesten.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.09.2013

Tracklist

  1. Heleionomai (Prelude)
  2. Fear Of The Doom
  3. Possessed
  4. Black Core
  5. Evolution Blues
  6. Thin Ice
  7. Postmortem
  8. Drive
  9. Lucifer Takes The Crown
  10. In The Name Of Vlad
  11. Your Soul Is Mine
  12. The Greatest Burden
  13. Like A Giant Orange Sun

Besetzung

  • Bass

    Robin Ingemansson

  • Gesang

    Niklas Sjöberg

  • Gitarre

    Martin Fairbanks, Kristofer Stjernquist

  • Schlagzeug

    Tommy Lindskog

Sonstiges

  • Label

    Transubstans Records / Headspin Records

  • Spieldauer

    42:34

  • Erscheinungsdatum

    02.09.2013

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