Eher aus privater Neugier denn aus Begeisterung beschäftige ich mich zur Zeit häufiger mit HEAVEN SHALL BURN, die NEAERA-Sänger Benny Hilleke offenkundig zu seinen Lieblingsbands zählt. Ganz von ungefähr kommt also die Nähe seiner Band zu eben jenen nicht, wobei NEAERA aber sicher keine plumpe Kopie abgeben.
Das stellen sie auf ihrem 6. Album „Ours Is The Storm“ erneut unter Beweis und kurz war ich versucht, mein Review zum Vorgänger „Forging The Eclipse“ einfach zu kopieren, denn viel hat sich bei den Münsteranern nicht getan. NEAERA zaubern in ihrer eigenen Welt aus melodischem Death und Black Metal mehr als eine Hand voll exzellenter Songs, die diesmal ein klein wenig mehr Richtung Black Metal tendieren, aber weder ihre Core-Wurzeln noch ihre Melo-Death-Äste verleugnen. So erinnert der Titeltrack in der Strophe gar ein klein wenig an ILLDISPOSED, aber der catchy Refrain ist sofort wieder klar NEAERA. Überraschend viele der 13 eigentlichen Songs bleiben sofort im Ohr und beeindrucken auch im x-ten Durchlauf noch mit ihrer schieren Energie und Brutalität. Nicht unerheblichen Anteil daran trägt der sehr moderne und brachiale Sound, der in den Tiefen kaum matscht und den beinahe als Markenzeichen zu handelnden immer wieder eingestreuten hohen Schreigesang sehr prägnant zur Geltung bringt. Und wenn dann wie in „Slaying The Wolf Within“ ein cleaner Refrain integriert wird, wirkt das bei NEAERA weder aufgesetzt noch übertrieben, sondern passt ganz einfach ins abwechslungsreiche Gesamtbild.
FAZIT: „Ours Is The Storm“ dürfte eine der besten Scheiben dieses Jahres im Death-Bereich dieser unserer Republik werden. NEAERA. Auf diese Steine können Sie bauen.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.03.2013
Benjamin Donath
Benny Hilleke
Tobias Buck, Stefan Keller
Sebastian Heldt
Metal Blade Records
44:34
04.03.2013