Schwedischer Black Metal klang schon immer etwas anders als norwegischer, mit fetterem Sound und irgendwie erwachsener. Wem Bands wie MARDUK oder DARK FUNERAL allein aus diesem Grund schon zu untrve waren, der sollte einen großen Bogen um den vierten Longplayer der Hamburger NEGATOR machen.
Denn nach ihrem stumpfen – aber überzeugenden – Balleralbum „Panzer Metal“, dass schon eine gewisse Ähnlichkeit zu MARDUKs „Panzer Division Marduk“ aufwies, bleiben die Norddeutschen soundtechnisch auf Kurs, lassen nur verstärkt Melodien in ihre schwarzmetallischen Hass-Brocken einfließen. Und das machen NEGATOR sehr kompetent, Blast-Beat-Geballer mit typischem Gitarren-Riffing verbinden und dann noch eine kleine Variation einfügen, mal ein Hauch von Death Metal, mal technisch versierte Spielereien, mal Langsamkeit, aber alles in Maßen und und nie übertrieben im Vordergrund, die Essenz bleibt so rabenschwarzer Black Metal ohne Kompromisse.
Und es ist sicher kein Zufall, dass der ausgesprochen charismatische Sänger Nachtgarm zwischenzeitlich bei DARK FUNERAL in Mikro brüllte. Ähnlichkeiten zwischen beiden Bands lassen sich nicht wegdiskutieren und der Frontmann ist sicher einer der besten Schreihälse der Szene, der zwischen Gekeife und tiefen Tonlagen problemlos wechselt und trotzdem seine misanthropen Texte meist verständlich und aggressiv hervorbringt. Manchmal wirkt „Gates To The Pantheon“ beinahe wie das musikalische Gegenstück zur Black-Metal-Intelligenzia, die beispielsweise von DER WEG EINER FREIHEIT oder WOLVES IN THE THRONE ROOM personifiziert wird. Nein, das wird nicht jedem gefallen, aber das soll es ja auch nicht.
FAZIT: Schwedischer Black Metal aus deutschen Landen, noch blutig von der frischen Schlachtplatte. Keine Innovation, aber sehr gut gemacht.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.04.2013
Hjalmort
Nachtgarm
Finnskald, Kliffjård
Samebrann
Viva Hate Records
42:07
26.04.2013