Vier hyperaktive Finnen huldigen den Göttern des deutschen Thrash Metals. Sie sehen aus, als würden sie noch zur Schule gehen, haben ihre Band aber bereits 2010 gegründet und Anfang 2013 ihr erstes Album "The Presence of Evil" veröffentlicht.
Was ihren Volkssport Heavy Metal angeht, sind die skandinavischen Völker bekanntlich frühreif. DESTRUCTION und KREATOR waren allerdings ähnlich junge Bands, als sie Mitte der 80er den Grundstein für das lieferten, was NUCLEAR OMNICIDE heute abfeiern. Thrash, dieses hyperaktive Geschrammel mit Stinkefinger-Attitüde, ist nun mal der perfekte Soundtrack für die Spätpubertät.
Die neue EP knüpft nahtlos an das Debüt an. NUCLEAR OMNICIDE stecken ihre unbändige Energie in sechs tadellos vorgetragene Höchstgeschwindigkeits-Granaten aus dem Thrash-Lehrbuch. Der erste Titel ist Programm: "We Came to Thrash!", oder: Keine Experimente, keine Gefangenen. Allerdings auch kein eigener Charakter, mit dem die Band sich von der inzwischen enormen Konkurrenz abheben könnte.
Der ganz große Retro-Thrash-Hype mag vorüber sein, trotzdem stehen massenhaft ähnlich talentierte Bands in den Startlöchern, von den etablierten Acts ganz zu schweigen. Jugend funktioniert nur solange als Abgrenzungsmerkmal, bis sie vorbei ist. Danach sollten NUCLEAR OMNICIDE sich was einfallen lassen. "Bringers of Disease" lässt erahnen, dass sie dazu in der Lage sind.
FAZIT: Kurzweiliges Thrash-Fest der alten Schule, ohne Ausfälle und ohne große Höhepunkte.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.12.2013
Benny Raivio
Benny Raivio
Kasper Koutonen, Mikael Ignatius
Alex Anttila
Violent Journey Records
22:05
03.01.2014