In ihrer Heimat sind OBLITERATION trotz extremer musikalischer Ausrichtung schon echte Helden – nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass die Band bereits mit ihrem Debüt „Perpetual Decay“ auf Fenriz' inzwischen auf Eis liegendem Kultlabel Tyrant Syndicate erschien und bereits damals für kräftige Furore sorgte.
Mit „Black Death Horizon“ geht es nun in die nächste Runde und wirklich neu ist dabei wirklich nichts. OBLITERATION sind nahezu zu 100 % auf Oldschool ausgelegt und atmen den Spirit von Bands wie CELTIC FROST, AUTOPSY, early-DEATH oder AURA NOIR. Klingt nicht so spannend? Alles schon x-mal gehört? Klar – stimmt, aber was die Norweger hier verzapfen, wirkt trotz aller Dichte zu den Originalen verdammt authentisch und verleiht dem Ganzen durchaus eine eigene Note.
Vor allem der kräftige erdige Sound tut sein Nötiges, um den Songs den erforderlichen Biss zu verschaffen. Dabei prägt vor allem der metallische, sehr vordergründige Bass das Gesamtbild. Insbesondere die schleppenden Passagen wirken verdammt böse und erinnern an selige „Served Survival“-Zeiten. Auch wenn es in den schnellen Parts etwas sehr rumpelt und übersteuert wirkt, scheint es doch genau das zu sein, was die Band ausmacht: eben keine sterile 08/15-Kopie, die mit plakativer Krampfhaftigkeit kopiert, sondern trotz Kniefall für die Vorreiter um etwas Eigenes bemüht ist.
FAZIT: Selbst wenn man inzwischen vom derzeitigen Old School Revival-Hype genervt sein sollte und nicht mehr zu jeder Band, die sich auf die Stirn geschrieben hat, wie AUTOPSY und Co. zu klingen, gleich abfeiert, sollte hier ruhig einmal reinlauschen. „Black Death Horizon“ ist auf jeden Fall eine Platte, die knackig daherkommt und eine sehr gefällige Mischung aus Geschwindigkeit und böswilliger Düsternis bietet.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.12.2013
Didrik Telle
Sindre Solem, Didrik Telle
Sindre Solem, Arlid Myren Torp
Kristian Valbo
Indie Recordings
42:06
08.11.2013