Prog und Extremmetal können ein solch wunderbares Gemisch sein, doch immer wieder gibt es Bands, die bei ihrem Tun den Besenstiel bis zum Anschlag im Rektum stecken haben. So zum Beispiel das Wisconsin-Sextett von OCELLUS.
Die nämlich versuchen in arg verkrampft-konstruierter Manier, BETWEEN THE BURIED AND ME, KILLSWITCH ENGAGED, LAMB OF GOD und allen sich musikalisch dazwischen befindenden Formationen nachzueifern, mit etwas Metalcore und Deathcore zu vereinen und gehen hierbei mit vorgefertigten Schablonen zu Werke, ohne auch nur einen Millimeter von ihren musikalischen Fertiggerichten inklusive sterilem Glutamat-Sound abzuweichen.
Nein, es genügt nicht, seine Instrumente zu beherrschen und Songs basteln zu können, denn es bedarf ein wenig mehr, um eine Scheibe packend zu gestalten. Hörbare Hingabe zum Beispiel. Emotion. Ein musikalisches Alleinstellungsmerkmal. „Departure“ macht eher den Eindruck eines Produktes, nicht eines Kunstwerks, und wenn eine Band schlichtweg einfach nur ihr Können auf mechanische Weise herunterrattert, muss man sich die Frage stellen, für wen OCELLUS diese Scheibe auf Konserve gebrannt haben. Für sich selbst?
FAZIT: Langeweile auf technisch hohem Level.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 07.06.2013
Phil Davey
Matt Meyer, Jake Griffith, James Hilderbrand, Phil Davey
Jordan Campbell, Jake Griffith, James Hilderbrand
Kris "Goody" Goodendorf
Pavement Entertainment, Inc.
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14.05.2013