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Officium Triste: Mors Viri

Stil: Doom/Death Metal

Cover: Officium Triste: Mors Viri

Seit 1994 sind OFFICIUM TRISTE bereits im holländischen Doom-Underground aktiv – eine lange Zeit, wenn man den Bekanntheitsgrad der Band dagegenhält, allerdings angesichts der grandiosen Musik eine bisher schwer vernachlässigte Band. Viel Zeit ist seit der Veröffentlichung ihres letzten Albums im Jahre 2007 vergangen, aber mit neuem Label soll sich doch noch alles zum Guten wenden.

Bereits mit ihrem letzten Album „Giving Yourself Away“ haben OFFICIUM TRISTE einen Quantensprung gemacht – ihre recht eigenwillige, verspielte Mischung aus Doom/Death mit gutem Gespür fürs Wesentliche wirkt niemals kitschig, ist aber auch im Gegensatz zu vielen Bands dieser Spielart alles andere als unnahbar. Vielleicht liegt es an der sehr melodischen Ausrichtung der Musik, denn OFFICIUM TRISTE warten mit grandiosen Riffs und Leads auf. Vor allem Letztgenannte heben den Großteil der Tracks auf ein ganz anderes Level.

Auch wenn es keinen Überhit wie 'My Charcoal Heart' gibt, ist „Mors Viri“ doch von vorn bis hinten ein starkes Album, das verdammt gute Songs zu bieten hat. Beginnt es mit dem Opener 'Your Fall From Grace', der ein wenig an den ersten Track der letzten Platte 'Your Eyes' erinnert, für Bandverhältnisse etwas zu einfühlsam, überzeugt dann der Rest der Platte – allem voran die bereits live präsentierten 'The Wounded And The Dying', 'Burning All Boats and Bridges' oder ebenfalls grandios 'Your Heaven My Underworld'.

Eine echte Überraschung bietet dann 'To The Gallows' – die vorgetragen Vocals klingen hier völlig anders als auf dem Rest der Platte und eröffnen ein ganz anderes Spektrum für die Band. Die Gesangsleistung von Sänger Pim ist aber auch insgesamt einfach unglaublich – die Bandbreite reicht von tiefsten, aber stets verständlichen Grunzern bis hin zum intensiven Klargesang, mit denen er jeden Song veredelt und zum Hinhörer macht.

FAZIT: OFFICIUM TRISTE sind mit ihrem fünften Album „Mors Viri“ ganz oben im Death/Doom-Sektor angelangt. Die Platte ist noch einmal eine Steigerung zum bereits sehr gelungenen „Giving Yourself Away“ und bleibt die gesamte Spielzeit hinweg – trotz Interlude und gestochenem 'One With The Sea (Part II)' – spannend. Die Produktion ist rund, klingt nicht zu modern und rundet das Gesamtwerk gelungen ab. Für Freunde melodischer Death/Doom-Kost ohne Frage mit Sicherheit eines der heißersehnten Veröffentlichungen im Frühjahr des Jahres.

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.03.2013

Tracklist

  1. Your Fall From Grace
  2. Burning All Boats And Bridges
  3. Your Heaven, My Underworld
  4. Interludium
  5. To The Gallows
  6. The Wounded And The Dying
  7. One With The Sea (Part II)
  8. Like Atlas

Besetzung

  • Bass

    Lawrence Meyer

  • Gesang

    Pim Blankenstein

  • Gitarre

    Bram Bijlhout, Gerhard de Jong

  • Keys

    Martin Kwakernaak

  • Schlagzeug

    Niels Jordaan

Sonstiges

  • Label

    Hammerheart Records

  • Spieldauer

    47:35

  • Erscheinungsdatum

    18.03.2013

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