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Oneirogen: Kiasma

Stil: Drone / Doom / Experimental

Cover: Oneirogen: Kiasma

Das zweite Album des in New York ansässigen Komponisten Mario Diaz de Leon (EP nicht mitgezählt) gehört mit zum Finsteresten, was bei Devonali bislang erschienen ist. Wir erinnern uns an WHITE DARKNESS, aber ONEIROGEN stehen für eine konkretere Form von Drone Doom, und die ist sogar richtig originell.

Statt auf schieres Brummen zu setzen, flicht Diaz de Leon fast epische Melodien in sein Gewebe aus Synth-Flächen und Gitarrenriffs. Mit Ausnahme des Viertelstünders "Katabasis" (harsche Dissonanzen und Störgeräusche lösen sich in teils psychedelisch stehenden Tönen auf) und dessen kurzem Anhang "Gauze" (Tasten dudeln zuerst, ehe sie ein Rauschen erzeugen) dauern die Tracks im Schnitt sieben Minuten, wobei ONEIROGEN für Unterscheidbarkeit stehen, gerade auch in Anbetracht der jeweiligen Stimmung: "Pathogen" ist ein schroff-schönes Keyboard-Stück mit klagenden Melodie-Ansätzen, und das pochende "Mutilation" fast Ambient Techno (der Macher verzichtet ansonsten nahezu gänzlich auf Rhythmus-Schläge) mit Funeral-Doom-Finale, das sich in "Imminence" fortspinnt, einem masjestätischen Flirren

"Mortisomnia" verfügt gar über einen Text, bei dessen verhuschtem Vortrag man sich an die Sarg-Experimente von XASTHUR mit "Portal Of Sorrow", auch wenn ONEIROGEN weit mehr Substanz hat als irgendwelche Black-Metal-Gespenster. Dafür, dass Diaz de Leon erst seit 2012 unter diesem Banner aktiv ist, gelingt ihm ein erstaunlich reifes Stück gar nicht einmal so experimenteller Musik für die absoluten Schattenseiten des Lebens.

FAZIT: "Kiasma" ist brutal wie warmtönend, ein wirklich interessantes Album aus dem Bereich Drone oder Klangstudie und damit eher im Sinne von Aidan Baker oder Dylan Carlson als Stussverzapfer Steven O'Malley.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.02.2013

Tracklist

  1. Numina
  2. Pathogen
  3. Mutilation
  4. Imminence
  5. Katabasis
  6. Gauze
  7. Mortisomina

Besetzung

  • Gesang

    Mario Diaz de Leon

  • Gitarre

    Mario Diaz de Leon

  • Keys

    Mario Diaz de Leon

Sonstiges

  • Label

    Denovali / Cargo

  • Spieldauer

    50:03

  • Erscheinungsdatum

    22.02.2013

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