Das Gefühl der Verzweiflung oder der Melancholie in punkig angehauchte Musik zu verpacken ist ja prinzipiell erst mal eine seltsame Vorstellung. Dennoch ist es eigentlich nicht mehr ungewöhnlich, gelingt es doch immer mehr Bands diesen Spagat qualitativ hochwertig durchzuführen. PAPER ARMS aus Australien bilden da keine Ausnahme. Das Quartett klingt auf "The Smoke Will Clear" wie eine Mischung aus "normalem" Melody-Punk und Post-Hardcore-Kapellen wie LA DISPUTE und TOUCHÉ AMORÉ. Diesem Stil bleiben sie über das gesamte Album treu, was einerseits gut ist, da PAPER ARMS ihr Handwerk eindeutig beherrschen und einige Highlights abliefern, andererseits aber auch zum Manko der CD wird, da auf Dauer alles etwas am Hörer vorbeirauscht.
Das darf man allerdings nicht als Kritik am Songmaterial selbst verstehen. Für sich gesehen sind nämlich alle Tracks stark und einen Ausfall enthält "The Smoke Will Clear" nicht. Allerdings fällt es schwer, klare Linien zwischen den Songs zu ziehen, bis auf die wenigen Ausnahmen, die wirklich herausstechen. Hier seien einmal das leider viel zu kurze "Drinking Alone" (super Titel auch) und das völlig verzweifelte "Colfax Road" genannt. Das Ganze soll jetzt aber keinesfalls zu negativ verstanden werden, denn zu keinem Zeitpunkt kommt Langeweile auf. Außerdem ist der Sound für das Genre absolut passend.
FAZIT: Wer auf die oben genannten Bands steht, kann bedenkenlos zugreifen, denn weder technisch noch was das Songwriting angeht, bestehen irgendwelche wirklichen Mängel. Darüber hinaus ist fehlende Abwechslung bei einem 34 Minuten langen, sehr guten Album nun wirklich kein gravierender Kritikpunkt.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.06.2013
Mike Smith
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Uncle M/Cargo
34:18
31.05.2013